Unwetter fordert ein Todesopfer: Junge Deutsche starb auf La Gomera


© Moisés Pérez

Sturmtief versetzte die Inseln in höchste Alarmbereitschaft

Ein großflächiges Sturmtief, das sich von den Azoren in Richtung der Kanarischen Inseln bewegte, hatte die Regionalregierung am 2. März dazu veranlasst, die westlichen Inseln des Archipels in Alarmbereitschaft zu versetzen. Warnstufe orange wegen drohender orkanartiger Böen, heftiger Niederschläge und starkem Seegang wurde ausgerufen. Die Vorsichtsmaßnahmen stellten sich spätestens am frühen Nachmittag des 3. März als angemessen heraus, als das Unwetter mit starkem Sturm die Inseln erreichte.

Angesichts der sich immer weiter zuspitzenden Lage beschloss die Regionalregierung noch am Sonntag, dem 3. März, den Unterricht an allen Schulen und Kindergärten für Montag, den 4. März ausfallen zu lassen. Auch die beiden Universitäten blieben geschlossen. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, nur in dringenden Fällen die Häuser zu verlassen.

Umgestürzte Bäume, wegen Steinschlags gesperrte Straßen, umgekippte Autos und beschädigtes Straßenmobiliar waren die am häufigtsten gemeldeten Schäden, nachdem sich der Sturm gelegt hatte.

Der meiste Regen fiel auf La Palma, wo bis zu 100 Liter pro Quadratmeter gemessen wurden und der Barranco de las Nieves in der Hauptstadt Santa Cruz zu einem reißenden Fluss wurde. Mancherorts kam es zu Überschwemmungen, wie an der Meerespromenade in Tazacorte.

Die stärksten Sturmböen wurden mit 174 Stundenkilometern bei Izaña im Teide-Nationalpark registriert. Aber nicht nur in den höher gelegenen Gebieten auf Teneriffa stürmte es gewaltig. Auch über La Palma fegten orkanartige Böen. Am Inselflughafen wurden Windgeschwindigkeiten von 155 Stundenkilometern gemessen. Zahlreiche Flüge fielen infolge der Wetterverhältnisse aus. Doch nicht nur der Flugverkehr wurde beeinträchtigt.

Auch die Seeverbindungen zwischen den Inseln mussten während des Unwetters unterbrochen werden. Der starke Seegang zwang zur Schließung mehrerer Häfen in der Provinz Santa Cruz de Tenerife.

Unglück in Valle Gran Rey

Der beschauliche Ferienort Valle Gran Rey wurde innerhalb weniger Wochen gleich zwei Mal von einem tragischen Unglück erschüttert. Nachdem am 16. Februar eine 40-jährige Deutsche an der Küste von einem Felsbrocken erschlagen wurde (das Wochenblatt berichtete), starb am 4. März eine ebenfalls deutsche junge Frau, die sich trotz Unwetterwarnung und tobendem Sturm, auf dem Weg von Vueltas zum Strand von Argaga befand. Der Weg führt am Fuße der Steilküste entlang.

Die 26 Jahre alte Frau wurde von mehreren Steinen getroffen, die sich aus der Felswand gelöst hatten, und erlitt schwere Kopfverletzungen. Sie wurde mit dem Rettungshubschrauber in die Universitätsklinik von Teneriffa ge-flogen, wo sie ihren schweren Verletzungen erlag.

Der Bürgermeister von Valle Gran Rey, Miguel Ángel Hernández, zeigte sich bestürzt von dem Unglück und teilte mit, dass der Zugang vom Hafen von Vueltas zum Strand von Argaga über die Piste entlang der Felswand in Zukunft durch eine Absperrung verhindert wird. Außerdem sollen neue Hinweisschilder aufgestellt werden, die eindeutig vor Steinschlaggefahr warnen. Hernández erinnerte daran, dass dieser Weg – insbesondere nach starken Regenfällen – sehr steinschlaggefährdet ist.

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