Ich möchte meine Erfahrungen beim Kauf von Elektronikware in den kleinen, meist von Indern geführten Läden in Puerto de la Cruz hiermit weitergeben. Der Verkäufer pries mir wortgewaltig einen Tablet-PC an, mit technischen Details, die in der technischen Spezifikation nicht nachprüfbar waren: Zum Beispiel eine leistungsstarke Kamera, einen großen internen Speicher, einen tollen Klang. Daneben lagen preisgünstigere Tablets zum Vergleich. Ich entschied mich für den vermeintlichen „Porsche“ und bezahlte auch einen entsprechenden Preis. Quittiert wurde der Kauf auf einem normalen Quittungsblock, auf dem ich auch unterschreiben sollte – was ich auch tat. Ich hielt dies auch für die europaweite Gewährleistung. Der Hintergrund dafür wurde mir erst im Nachhinein klar. Zu Hause, im Apartment angekommen, lud ich den Akku auf und stellte fest, die angegebenen Werte entsprachen nicht dem „Porsche“ sondern dem eines „Trabi“. Außerdem gab es für dieses Modell, ein Yashica – Tablet, keinen Support in Deutschland. Nach einer erweiterten Internetrecherche meinerseits fand ich auch in ganz Europa keinen. Dafür stieß ich auf ein Teneriffa-Forum, wo solche Verkaufspraktiken beschrieben werden. Der Verkäufer hat meine Reklamation – ich wollte mein Geld wieder zurückhaben – nicht akzeptiert, sondern bot mir ein anderes Gerät, natürlich für den gleichen Preis, zum Tausch an, was nun wiederum ich ablehnte. Der rechtliche Hintergrund ist Folgender: In Spanien kann ein Kauf, wie in Deutschland, wieder rückgängig gemacht werden. Aber dazu kann bei Nichteinigung nur ein Rechtsanwalt helfen. Das kostet Nerven, Zeit und Geld. Und man überlegt sich, ob das die Sache wert ist. Häufig ist man dann auch schon in Deutschland. Fazit: Schnäppchenkäufe von vermeintlicher Neuware in diesen kleinen Läden sind mit Vorsicht zu genießen. Die „Neuware“ stammt meist nicht aus dem europäischen Raum. Eine Garantiereparatur bei irgendwelchen Fehlern ist in der Regel nicht mehr mit dem ausgestellten Beleg möglich. Die Geräte werden auf dem deutschen Markt meist nicht vertrieben.
Peter Kral
San Vicente
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