In der ersten Sitzung des neuen Kabinetts tauschte sie den Militärischen Befehlshaber gegen eine Person ihres Vertrauens aus
Madrid – Pedro Sánchez hat Miguel Ángel Villarroya zum neuen Militärischen Befehlshaber und somit Leiter der Streitkräfte – Heer, Marine und Luftwaffe – und direkten Berater des Präsidenten in militärischen Angelegenheiten ernannt.
Vorgänger Fernando Alejandre war im März 2017 auf Vorschlag der damaligen Verteidigungsministerin María Dolores de Cospedal (PP) Militärischer Befehlshaber geworden. Nach einer mit knapp drei Jahren ungewöhnlich langen Zeit im höchsten militärischen Amt galt seine Ablösung beim Eintritt einer neuen Regierung als sicher.
Margarita Robles, die von Pedro Sánchez im Amt als Verteidigungsministerin bestätigt wurde, setzte die Neubesetzung des Postens auf die Tagesordnung der ersten Kabinettssitzung der neuen Regierung. Ihr Vorschlag lautete Miguel Ángel Villarroya. Die Schnelligkeit, mit der Robles den Chef der Streitkräfte austauschte, wird vom Militär als Machtdemonstration gewertet.
Seine Absetzung kam für General Fernando Alejandre vollkommen überraschend, der sich zu diesem Zeitpunkt gerade bei einem Treffen mit dem Militärkomitee der NATO in Brüssel befand. Alejandre brach seinen Aufenthalt ab und reiste umgehend zurück nach Madrid.
Der 62-jährige Ángel Villarroya ist General der Spanischen Luftwaffe. Er war von 2015 bis 2017 als Generalmajor der Luftstreitkräfte auf den Kanaren stationiert und danach Leiter des Beraterstabs der Verteidigungsministerinnen María Dolores de Cospedal (bis 2018) bzw. Margarita Robles. Villarroya gilt als enger Vertrauter von Robles.
Die Verteidigungsministerin hat die ungeschriebene Norm respektiert, wonach der höchste Posten des Militärs abwechselnd von Angehörigen des Heeres, der Marine und der Luftwaffe besetzt wird. Zuletzt waren Heer und Marine vertreten.
An den Stühlen der Leiter der einzelnen Streitkräfte hat Robles bislang nicht gesägt. Mit der Absetzung der Generäle Francisco Javier Varela (Heer), Javier Salto (Luftwaffe) und Teodoro López Calderón (Marine) wird eher mittelfristig gerechnet.