Nach jahrelangem Warten wurde im Besucherzentrum des Nationalparks die 3,5 Millionen Euro teure interaktive und didaktische Ausstellung eröffnet
„Es ist nie zu spät“, begann der Direktor des Teide-Nationalparks am 26. November bei der Einweihung der Ausstellung im Besucherzentrum des Nationalparks seine Ansprache. Manuel Durbán traf damit den Nagel auf den Kopf, denn auch nach zehnjähriger vielkritisierter Wartezeit auf die Eröffnung ist diese interaktive und didaktische Ausstellung mit Sicherheit eine Bereicherung für La Orotava und ganz Teneriffa.
Zahlreiche Honoratioren kamen zur Einweihung der Ausstellung, die im imposanten Gebäude des „Centro de Visitantes del Teide“ im Wohngebiet El Mayorazgo in La Orotava untergebracht ist. Neben Nationalpark-Direktor Durbán waren Regierungspräsident Paulino Rivero, der Chef von Teneriffas Cabildo, Carlos Alonso, La Orotavas Bürgermeister Francisco Linares und die Leiterin des Inselumweltamtes, Ana Lupe Mora, die ersten Besucher, die durch die 1.000 Quadratmeter große Ausstellung gingen.
Die Grundsteinlegung für das lange erwartete Besucherzentrum des wohl berühmtesten Nationalparks der Kanarischen Inseln fand bereits im Jahr 2004 statt. Nach fast acht Jahren Bauzeit und einer Investition von sage und schreibe 10,5 Millionen Euro konnte der für die Parkverwaltung vorgesehene Bereich im März 2011 in Betrieb genommen werden. Dass der Bereich für Besucher mit der kostspieligen Ausstellung noch immer nicht fertig war, wurde auch damals heftig kritisiert.
Dank einer Investition in Höhe von 3,5 Millionen Euro vonseiten der spanischen Regierung wurde die Ausstellung fertiggestellt und am 26. November für das Publikum eröffnet.
Den enormen Geldbetrag, der in die Ausstattung geflossen ist, sollte man wohl vergessen, um den Rundgang genießen zu können, der wie ein Spaziergang vom Meer bis zum Himmel über dem Nationalpark angelegt ist. Die Zeitung El Día hatte schnell ausgerechnet, dass hier jeder Quadratmeter Ausstellungsfläche 3.500 Euro gekostet hat. Auch die Frage, weshalb die Ausstellung nicht früher eröffnet wurde, wo sie doch seit zwei Jahren fix und fertig war, bleibt offen.
Auf den Spuren von Humboldt
Flüssige Lava, Pinienwälder, antike Geräte wie Mikroskope, Videos, ein Seismograf und eine nachgebaute Lavaröhre lassen den Besuch der Ausstellung zu einem Erlebnis werden. Der Rundgang ist so angelegt, dass der Besucher auf den Spuren großer Entdecker wie Alexander von Humboldt wandelt. Wie Humboldt, der bei seiner Entdeckungsreise die verschiedenen Vegetationszonen der Insel nach und nach entdeckte, bis er schließlich den höchsten Gipfel erreichte, sollen die Besucher der Ausstellung die Insel und ihre facettenreiche Landschaft sowie den vulkanischen Ursprung entdecken.
„Die Besonderheit dieser Ausstellung ist der Anstieg von Meereshöhe bis zum Gipfel des Teide“, erklärte Guillermo Ayala von der Nationalparkdirektion bei der Eröffnung. Der Rundgang folgt der Route der ersten Entdeckungsreisenden, Wissenschaftler und Naturforscher, die vor Jahrhunderten nach Teneriffa kamen.
„Wir wollten den Besuch von der Küste aus beginnen, denn das Meer erklärt unsere Geschichte“, so Ayala. Von der Küste geht es hinauf in das Gebiet des Lorbeerwaldes, der Kiefern und des Baumheiden-Buschwalds.
Um den Nationalpark zu erreichen, durchläuft der Besucher eine Lavaröhre. Damit, so Ayala, sollte der Effekt erzielt werden, dass der Eintritt in den Teide-Park wie der Eintritt in eine neue Welt ist.
Die Ausstellung im Centro de Visitantes del Teide kann von Dienstag bis Sonntag von 9.00 bis 14.00 und von 15.30 bis 18.00 Uhr besucht werden. Der Eintritt ist kostenlos.
[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]