Vulkanologieexperten aus aller Welt tagen 2009 auf Teneriffa


© Moisés Pérez

Teneriffa wird Austragungsort des nächsten Treffens „Cities on Volcanoes“

Während Teneriffas Cabildo sich weiterhin um die Verwirklichung des „Vulkanologischen Instituts der Kanaren“ auf der Insel bemüht, das ursprünglich schon ab dem Jahr 2006 aktiv sein sollte, von der Zentralregierung in Madrid allerdings offensichtlich nicht für allzu wichtig befunden wird, wurde im japanischen Shimabara vor wenigen Tagen beschlossen, dass Teneriffa in zwei Jahren Austragungsort des internationalen Kongresses „Cities on Volcanoes“ sein wird.

Die Expertentagung, die nur alle zwei Jahre stattfindet, versammelt Mitglieder des internationalen Vulkanologieverbands IAVCEI („International Association of Volcanology and Chemistry of the Earth´s Interior“) und politische Vertreter, die über die Sicherheit, Schutzmaßnahmen und Evakuierungspläne von Städten beraten, die sich in unmittelbarer Nähe großer Vulkane befinden.

Bisher ist der Verband fünf Mal zusammengekommen, 1998 in Neapel (Italien), 2001 in Aukland (Neuseeland), 2003 in Hilo (Hawaii), 2005 in Quito (Ecuador) und 2007 in Shimabara (Japan). Dass die Tagung im November 2009 auf Teneriffa stattfindet, hat für die Insel, die in diesem Jahr des letzten Vulkanausbruchs im Jahr 1909 gedenken wird, besondere Bedeutung. Denn am 18. November 2009 jährt sich die Eruption des „Chinyero“ bei Santiago del Teide zum 100. Mal.

Vulkanologisches Institut der Kanaren

Teneriffas Cabildo-Präsident Ricardo Melchior äu­ßerte sich kürzlich erneut kritisch in einem Pressebeitrag über die fehlende Bereitschaft der Regierung in Madrid, die diesbezüglichen Pläne umzusetzen. Angesichts dieser „unerklärlichen Verzögerungen“ werde das Cabildo die Sache nun selbst in die Hand nehmen, erklärte Melchior.

Die Einrichtung des „Vulkanologischen Instituts der Kanaren“ wurde 2005 beschlossen. Damit sollte eine unabhängige Stelle geschaffen werden, die wissenschaftliche Arbeit leistet, Daten sammelt und auswertet und auch in der Lage ist, Koordinationsmaßnahmen für den Zivilschutz im Notfall zu treffen. Mit der Verwirklichung dieser Pläne wurde bis heute nicht begonnen. Für die Inseln wäre es allerdings von großer Bedeutung, dieses Institut 2009 den aus aller Welt angereis­ten Teilnehmern des Vulkanologenkongresses vorstellen zu können.

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