Wandel im Parlament


© EFE

Erste Parlamentspräsidentin der Kanaren stellt die Bürger in den Fokus der Politik

Am 23. Juni wurde die konstituierende Plenarsitzung des neuen kanarischen Parlaments abgehalten und mit Carolina Darias zum ersten Mal eine Frau zur Parlamentspräsidentin gewählt. Im neuen Abgeordnetenhaus der Kanaren sind nun auch neue Parteien vertreten.

Das Parlamentsgebäude in Santa Cruz platzte fast aus allen Nähten, denn Familienangehörige, Politiker, Journalisten und Besucher wollten der Amtseinführung der ersten Parlamentspräsidentin, des Vorstandes und der sechzig Abgeordneten beiwohnen. Das Parlament zeigt sich mit „neuem Gesicht“, schließlich sind zum ersten Mal seit 1993 sechs Parteien vertreten, womit die Drei-Parteien-Vorherrschaft von Coalición Canaria (CC), Partido Socialista Obrero Español (PSOE) und Partido Popular (PP) zumindest stark ins Wanken gekommen sein dürfte. Die nationalistisch-linke Nueva Canarias (NC) konnte fünf Sitze besetzen, die Agrupación Socialista Gomera (ASC) von Casimiro Curbelo ist erstmalig und gleich mit drei Sitzen vertreten. Die linkspopulistische Podemos, die mit sensationellen sieben Sitzen in das Parlament eingezogen ist, dürfte für einen Linksruck und eine äußerst kritische Opposition sorgen. 

Die Probleme der Bürger angehen

In ihrer Antrittsrede erklärte Carolina Darias, das Parlament müsse sich den neuen Zeiten des Wandels anpassen und langfristige Lösungen für die Probleme der Bürger finden. Zur Priorität erklärte die 49-Jährige die Förderung der jungen Erwachsenen, die aufgrund fehlender Möglichkeiten oftmals abwanderten, ein qualitativ hochwertiges Bildungs- und Gesundheitswesen auf allen Inseln sowie die Unterstützung von Arbeitslosen, Senioren oder Missbrauchsopfern. 

Darias, die bereits Posten im Rathaus von Las Palmas de Gran Canaria, der Vertretung der Zentralregierung und dem Parlament bekleidet hat, mahnte die Abgeordneten, sich nicht an den makro-ökonomischen Daten festzuhalten, sondern sich „an der wirtschaftlichen Lage der Bürger“ zu orientieren. Sie wolle sich für die Belange der Kanaren und deren Naturschätze einsetzen und dafür kämpfen, die Inseln zum ökologischen Vorbild für andere Gebiete erklären zu können. 

Darias kündigte an, während ihrer Amtszeit auf Meinungsaustausch, Gerechtigkeit und Transparenz Wert zu legen und durchzusetzen.

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