Wartelisten für die Aufnahme in ein Obdachlosenheim


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Wochenblatt-Leser helfen

Die Einrichtungen der Caritas hier auf der Insel haben in diesem Jahr rund 400 Personen aufgenommen, die obdachlos waren und auf der Straße lebten. Damit ist, so ein Sprecher der Hilfsorganisation, ihre Kapazität komplett erschöpft, und es existieren bereits Wartelisten.

Ein 58-jähriger Mann, ledig und ohne Kinder, der Zeit seines Lebens selbstständig war, wird von Caritas als typischer Fall des gescheiterten Menschen geschildert, der schließlich im Obdachlosenheim landet und psychologisch betreut werden muss.

Sechs Jahre lang waren die Einnahmen aus seinem kleinen Friseursalon ständig zurückgegangen, sodass er die Miete für seine Wohnung nicht mehr zahlen konnte. So sah er sich gezwungen, in seinem Laden zu leben. Zu dieser Zeit waren seine sozialen Bindungen bereits völlig abgerissen. Mit seinem Friseurgeschäft ging es ständig bergab, und so kam der Tag, an dem er sein Geschäft verlor, weil er die Miete schuldete. Aus Verzweiflung fiel er in eine tiefe Depression, unternahm einen Selbstmordversuch, landete auf der Intensiv-Station und anschließend in der psychiatrischen Abteilung des Hospitals.

„Seine Wiedereingliederung in den Arbeitsprozess ist eine reine Utopie“, erklärt der Mitarbeiter der Caritas, „denn sowohl sein physischer als auch sein emotionaler  Zustand lassen das nicht zu“. Doch offenbar sind auch die Bedingungen nicht gegeben, um eine staatliche Unterstützung zu erhalten, denn er hatte niemals ein Arbeitsverhältnis sondern war stets selbstständig tätig. Aber auch Hilfe aus dem kanarischen Insertionsfonds kommt nicht für ihn infrage, weil er nicht über einen festen Wohnsitz verfügt sondern bei der Hilfsorganisation im Obdachlosenheim untergebracht ist. Auch hat er kein Recht auf die Hilfszahlung für Arbeitslose über 55 Jahre, denn er hatte zuvor keine Arbeitslosenunterstützung erhalten, weil er niemals in einem Arbeitsverhältnis, sondern als Friseur immer selbstständig war.

Das ist einer der dramatischen Lebensläufe, mit denen die Mitarbeiter der Caritas immer wieder konfrontiert werden und mit denen die Organisation am 27. November, dem Welttag der Personen ohne Heim, an die Öffentlichkeit gegangen ist.

„Die Zahl der Menschen, die sozial ausgegrenzt sind, hat in den letzten Jahren ständig zugenommen“ heißt es in dem Bericht weiter. „Insbesondere alleinerziehende Frauen mit  Kindern und alte Menschen sind betroffen“. Nach Angaben der Caritas existieren in  der gesamten Provinz Teneriffa keinerlei Mittel für Obdachlose die psychiatrische Behandlung benötigen. „Die öffentliche Verwaltung oder die Gemeinden schicken uns auch Menschen, die unter sogenannten dualen Pathologien  leiden wie Drogenabhängigkeit und mentale Erkrankungen, Personen, die heutzutage absolut schutzlos sind. Wir von der Caritas versuchen ihnen zu helfen, obwohl wir auf derartige Fälle nicht spezialisiert sind und auch nicht über die notwendigen Mittel verfügen“.

Kleine Gruppen arbeiten effektiv

In den Katholischen Kirchengemeinden der Insel sind zahlreiche kleine Hilfsgruppen tätig, die Not leidende Familien mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln etc. versorgen. Sie sind zwar unter dem Namen der Caritas tätig und werden auch von dieser kontrolliert, doch erhalten sie keinerlei Unterstützung von ihrer Organisation, sondern sind allein auf Spenden von der Lebensmittelbank, hiesigen Firmen oder Privatpersonen angewiesen.

Diese Gruppen, von denen allein in der Gemeinde Puerto de la Cruz vier existieren, unterstützen wir immer wieder aus unserem Spendenfonds „Aus Geben wächst Segen“, wenn ihnen, wie jetzt in der Weihnachtszeit, wieder einmal die Mittel ausgehen. Deshalb sind wir ganz besonders dankbar, wenn wir von unseren Lesern und Freunden in diesen schweren Zeiten mit Spenden unterstützt werden.

So hat uns das Therapiezentrum Mocán den Reinertrag aus dem „Tag der offenen Tür“, zu dem sich rund 250 Personen einfanden, die der flotten Musik der Bigband gelauscht und dem Büffet mit Kuchen, Bratwurst und Getränken fleißig zugesprochen haben, zur Verfügung gestellt. Sage und schreibe 400 Euro kamen zusammen.

Ein dickes Dankeschön auch an PBC Buchholz und Michael Stoetzer, die uns zum wiederholten Mal mit einer Spende bedachten sowie an W. Feege und U. Roeder aus Darmstadt, die einen Betrag auf unser Konto überwiesen haben.

Was bisher mit den Spendengeldern geschah

Alle Spenden kommen voll den verschiedensten hier ansässigen Hilfsorganisationen zugute. Dafür bürgt die nunmehr in 30 Jahren bei seinen Lesern erworbene Reputation des Wochenblatts. Das Sonderkonto bei der Solbank wird gebührenfrei geführt. Kein Cent für Verwaltungsaufwand oder dergleichen wird von Ihren Spenden abgezweigt. 
Bevor eine Hilfsorganisation vom Wochenblatt gefördert wird, unterhält man sich eingehend vor Ort mit den Verantwortlichen und macht sich ein Bild über deren Ziele, Arbeitsweise und Effektivität. Darüber wird in allen Wochenblatt-Ausgaben berichtet. 

Spendenempfänger:

„La Mesa“, Puerto de la Cruz und San Isi­dro/­ Granadilla (12/09, 02/10, 03/10) Euro 7.300
Servicio Social Adeje (12/09) Euro 2.500
Sozialer Speisesaal „Hijas de Caridad“, Santa Cruz de Tenerife(02/10, 05/10, 12/10, 07/11, 01/12, 12/12) Euro 15.000
Fundación „Candelaria Solidaria“ (02/10) Euro 1.000
Kinder-Tageszentrum Padre Laraña, Santa Cruz de Tenerife (04/10, 11/10, 12/10, 04/11, 09/11, 01/12, 04/12, 12/12, 01/13, 03/13, 8/13, 01/14 Weihnachtsbescherung, 03/14, 04/14) Euro 23.835
Caritas Puerto de la Cruz (06/10, 08/10, 01/11, 10/11) Euro 3.000
Sozialer Speisesaal „San Pío X“, Santa Cruz de Tenerife (09/10, 01/13) Euro 4.500
Caritas Teneriffa (03/11) Euro 3.000
Sozialer Speisesaal „Casa de Acogida María Blanca“, Puerto de la Cruz (8/11, 01/12, 9/12, 12/12, 03/13, 12/13, 2/14, 03/14) Euro 10.930
Caritas „Virgen de los Dolores“, Puerto de la Cruz (01/12, 09/12, 06/13, 06/14) Euro 3.750
Caritas Los Cristianos (02/12) Euro 2.000
Sozialer Speisesaal „San Vicente de Paúl“, La Laguna (05/12, 12/12, 2/14) Euro 6.000
Vier Hilfsstellen der Caritas, Puerto und Umgebung: „Virgen de los Dolores“, „San Juan de Padua“, „La Candelaria“ und „Peña de Francia“ (12/12, 3/13, 12/13, 3/14) zusammen Euro 8.000
Kinder-Tageszentrum in La Vera (1/13, 8/13, 03/14, 04/14) Euro 2.483,83
Caritas Los Potreros, Los Realejos (05/13, 9/13, 12/13, 10/14) Euro 2.300
Caritas La Concepción, Los Realejos (10/14) Euro 1.000

Einladung zum Mitmachen

Die Idee ist ganz einfach: Sie spenden einen Einmalbetrag oder sagen zu, monatlich ein Jahr lang, „Überwinterer“ vielleicht auch nur ein halbes Jahr lang, einen festen Betrag auf das Sonderkonto unserer Gemeinschaftsaktion „Aus Geben wächst Segen“ bei der Sol Bank einzuzahlen. Bankdirektor Don Emilio Bas Castells führt dieses Konto für uns kos­tenlos. Das Wochenblatt garantiert, dass jeder Cent von diesem Konto ohne Abzug Hilfsorganisationen auf Teneriffa zugute kommen wird. Von der Organisation, die Ihr Geld erhalten hat, bekommen Sie auf Wunsch eine Spendenbescheinigung. Als Vorbild für mögliche weitere Spender zur Nachahmung werden im Rahmen des „Spendenbarometers“ die Namen der Mitmachenden, sowie Höhe der Beträge in jeder Wochenblatt-Ausgabe veröffentlicht. Sie können sich dazu auch einen „Mitmachnamen“ ausdenken, unter dem Ihre Gabe genannt wird.

Spendenkonto bei der Solbank: 00810403340001185625

IBAN: ES1400810403340001185625

BIC: BSABESBB 

Das Online-Spendenformular finden Sie hier:

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