Der zweite Zwischenfall mit der Regierungsmaschine in zwei Monaten
Auf dem Flug nach Honduras, wo er an den Antrittsfeierlichkeiten des neuen Präsidenten Juan Orlando Hernández teilnehmen wollte, musste Kronprinz Felipe nach Santo Domingo zurückkehren, weil es technische Probleme mit dem Flugzeug gab.
Madrid/Santo Domingo – Schon im November letzten Jahres mussten Prinz Felipe, diverse Regierungsmitglieder sowie eine Gruppe von Medienvertretern eine Reise nach Brasilien kurzfristig absagen, als der Airbus A-310, der für die Reisen der königlichen Familie und des Regierungschefs eingesetzt wird, wegen eines technischen Problems nicht starten konnte.
Der spanische Staat besitzt zwei Maschinen vom Typ Airbus A-310 mit Kapazität für 59 Passagiere und vier Falcon 900 B für je 12 Personen.
Auf dem Flug nach Honduras war ein Fehler am Ölanzeiger gemeldet worden. Daher hatte sich der Pilot entschieden, nach Santo Domingo zurückzukehren, wo er kurz zuvor eine obligatorische Zwischenlandung absolviert hatte. Prinz Felipe wartete mehr als acht Stunden lang auf dem Flughafen, bis Techniker den Schaden beheben konnten. Anschließend führte der Pilot noch einen Probeflug durch. In der Zwischenzeit mussten alle Termine abgesagt werden, die in Tegucigalpa geplant waren. Während der Reparatur der Maschine war versucht worden, den Kronprinzen mit seinem Gefolge mit einer Linien- oder einer Privatmaschine nach Honduras zu bringen, doch existieren keine direkten Flugverbindungen zwischen beiden Ländern, verlautete später aus dem Königshaus.
Das spanische Verteidigungsministerium hat eine Untersuchung der Gründe für die häufigen technischen Zwischenfälle eingeleitet, weil vermutet wird, dass diese mit dem Wechsel des Unternehmens zusammenhängen, das für die Wartung der Maschinen verantwortlich zeichnet.
Bis März vergangenen Jahres waren die beiden Airbus-Maschinen von Iberia gewartet worden. Danach hat Airbus diese Aufgaben übernommen. Das Verteidigungsministerium versucht inzwischen abzuwiegeln. Wenn bei Linienmaschinen derartige technische Probleme auftreten, sei das keine Meldung in den Medien wert.
Der Zwischenfall hat den Prinzen gezwungen, einen großen Teil seines Besuchsplans zu streichen, der Treffen mit Vertretern internationaler Unternehmen vorsah. Außerdem werfe er ein schlechtes Licht auf die vielzitierte „Marke Spanien“, wurde in den Medien moniert.
Der Besuch in Honduras ist die erste von sechs Reisen, die auf der Agenda von Prinz Felipe für dieses Jahr stehen. Darunter die Teilnahme an der Amtseinführung von vier Präsidenten, in Costa Rica im Mai, El Salvador im Juni, Panama im Juli und Kolumbien im August. Die Amtsübernahme von Juan Orlando Hernández ist übrigens die 66. an der Prinz Felipe teilgenommen hat. Die erste erfolgte 1996 in Guatemala. Mit diesen Reisen sollen die freundschaftlichen Beziehungen zu den Iberoamerikanischen Staaten gepflegt werden, die König Juan Carlos besonders am Herzen liegen.
Schlechter Einkauf
Die Airbus A-310 Maschine, welche dem Prinzen so viel Kopfzerbrechen bereitet, wurde 2003 vom Präsidenten Aznar angeschafft. Er kaufte zwei gebrauchte Apparate dieses Modells von der Air France für 172 Millionen Euro, was bereits seinerzeit scharf kritisiert wurde, denn die Maschinen waren bereits 12 und 13 Jahre alt. Er hätte zwei neue Airbus A-319 direkt beim Hersteller kaufen können, was wesentlich preisgünstiger gewesen wäre, denn er hätte 60 Millionen – 30 pro Maschine, gespart.
Transport-Engpass
Der Zwischenfall mit dem Flugzeug von Prinz Felipe hatte auch direkte Konsequenzen für die Reise, welche Präsident Rajoy und sechs seiner Minister zum spanisch-italienischen Gipfeltreffen nach Rom bringen sollte. Das Verteidigungsministerium hatte entschieden, aus Sicherheitsgründen den zweiten Airbus, der für den Präsidenten und seine Delegation bestimmt war, für die Rückreise des Prinzen nach Honduras zu schicken. So musste Mariano Rajoy in einer der Falcon-Maschinen nach Rom fliegen. Doch wegen der großen Zahl der Begleiter wären drei der „Falcons“, die lediglich zwölf Personen fassen, erforderlich gewesen. Da jedoch nur zwei dieser Maschinen in Madrid bereitstanden, sah sich das Ministerium gezwungen, auf ein internationales Abkommen zurückzugreifen und die Regierung Belgiens um die Bereitstellung eines Flugzeugs zu bitten.
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