Kampagne savecanarias.org
Nachdem Repsol-Präsident Antonio Brufau den Start der Probebohrungen vor der Küste von Lanzarote für Mai angekündigt hatte, weitete sich der Protest aus und nahm grenzüberschreitende Ausmaße an. Die internationale Kampagne savecanarias.org, die vor Kurzem in Madrid vorgestellt wurde, wird von weltweit tätigen Organisationen unterstützt und sammelt Unterschriften für eine Petition, die auch der Europäischen Union (EU) vorgelegt werden soll.
Madrid – Dutzende kanarische Institutionen, 16 Parteien oder politische Vereinigungen aus ganz Spanien, mehr als 50 Stiftungen, wissenschaftliche Institute, soziale Verbände und in über 200 Ländern tätige Hilfsorganisationen haben sich zusammengeschlossen und die Kampagne savecanarias.org ins Leben gerufen. Auf der Internetseite selben Namens können diejenigen, die sich dem Protest anschließen wollen, eine Petition (auch auf Deutsch) unterschreiben, die EU-Parlamentspräsident Martin Schulz, EU-Kommissionspräsident José Manuel Durao Barroso und Spaniens Präsident Mariano Rajoy übergeben werden soll, mit Kopie an die Präsidenten der Erdölunternehmen. In dem Schreiben wird auf die Artenvielfalt, die Einzigartigkeit und Schönheit der zu großen Teilen geschützten Natur, die Abhängigkeit der Bevölkerung vom Meer und die Bedeutung des Tourismus für die Wirtschaft hingewiesen. Die Petition endet mit einer persönlichen Bitte um das dringende Einschreiten der Petitionsempfänger.
Bei der Vorstellung in Madrid waren diverse Vertreter der Protestfront anwesend, darunter die engagierte sozialkritische Schauspielerin Pilar Bardem und der kanarische Regionalpräsident Paulino Rivero. Bardem verlas ein Manifest und erinnerte im Namen der Vereinigung an das legitime Recht der Gesellschaft auf Schutz des Lebensraumes. Sie warf Repsol sowie der spanischen Regierung vor, sich verbündet zu haben, um auf dem kanarischen Meeresboden nach Öl zu bohren, ohne auch nur im geringsten die Ablehnung der kanarischen Politiker und Bevölkerung zu berücksichtigen. Bardem führte an, dass die Ölförderung den Kanaren nur Nachteile bringen würde und zudem nicht so sicher sei, wie von offizieller Seite behauptet. Die EU und die spanische Regierung wurden aufgefordert, der Entwicklung Einhalt zu gebieten und sich für einen Stopp der Probebohrungen in marokkanischen Gewässern einzusetzen sowie die von Repsol nahe den Kanaren geplanten Sondierungen zu verhindern. Paulino Rivero brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, dass sich internationale Organisationen dem Protest der Canarios angeschlossen hätten.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]