Die öffentlichen Krankenhäuser werden während der Ferienmonate Juli und August mindestens 138 Betten stilllegen, berichtet die Tageszeitung EL Día, die eine diesbezügliche Anfrage an das Gesundheitsressort der Kanarenregierung gerichtet hat.
In der Antwort heißt es, das Hospital de La Candelaria (HUNSC) in Santa Cruz werde 92% seiner 853 Betten aktiv halten. Das entspricht etwa 68 Betten, die im Sommer nicht zur Verfügung stehen.
Im Hospital Universitario de Canarias (HUC) sollen in diesem Zeitraum 70 Betten wegen Renovierungsarbeiten nicht zur Verfügung stehen, jedoch „nicht alle gleichzeitig“. In der Pediatriestation soll vom 1. Juli bis zum 15. August renoviert werden, im Verlauf des August auch im sechsten Stock und in der Psychiatrie.
„Flexible Ressource“
Das Gesundheitsressort weist in seiner Antwort darauf hin, dass die Bettenzahl eine flexible Ressource sei, deren Stilllegung bei Bedarf sofort wieder rückgängig gemacht werden könne.
Auf die Frage, wie viele Betten in den großen Krankenhäusern auf Gran Canaria stillgelegt würden, gab es keine Antwort. Die Gewerkschaft Intersindical Canaria bezifferte die Zahl auf rund 130 Betten, die im Hospital Materno Infantil und dem Hospital Insular zusammengenommen im Sommer nicht zur Verfügung stehen werden. Intersindical will klagen, um zu erreichen, dass ein Gericht dem Kanarischen Gesundheitswesen untersagt, in der Ferienzeit Betten zu streichen.
„Übliche Maßnahme“
Die Behörden verteidigen die Maßnahme mit dem Hinweis, im ganzen Land werde ebenso verfahren, weil im Sommer das Aufkommen bestimmter Krankheiten zurückgehe. Angesichts der mittlerweile normal gewordenen Bilder von Patienten, die in den Krankenhausfluren liegen, und der Listen mit Wartezeiten von teilweise mehreren Jahren erscheint diese Argumentation wenig überzeugend.
[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]