Brandstiftung ist die wahrscheinlichste Ursache der zahlreichen Waldbrände dieses Sommers auf Teneriffa
Das Cabildo von Teneriffa hat nach einer Reihe von kleineren und größeren Waldbränden in diesem Sommer die Überwachung der gefährdeten Gebiete verstärkt. Offene Feuer sind grundsätzlich verboten, ob es sich um Forstarbeiten oder um Grillfeuer handelt, und auch Feuerwerk in der Nähe bewaldeter Gebiete ist nicht erlaubt.
In Taganana wurde am 14. August kurzfristig das im Rahmen der örtlichen Fiestas geplante Feuerwerk von der Ortspolizei verboten, was zu Protesten führte.
Innerhalb von gut einem Monat kam es auf Teneriffa zu zwei größeren Waldbränden und mehreren kleineren Bränden.
Das Feuer, das im Juli im Süden von Teneriffa 2.200 Hektar in den Gemeinden Adeje, Vilaflor und Guía de Isora niederbrannte, konnte im Gegensatz zu dem Brand auf La Gomera recht schnell unter Kontrolle gebracht werden. Das Cabildo teilte mit, dass es innerhalb von 96 Stunden kontrolliert war. 914 Personen, 99 Fahrzeuge, acht Hubschrauber und drei Löschflugzeuge waren während dieser Zeit im Einsatz. Die gute Nachricht ist, dass diesem Brand größtenteils Buschwerk zum Opfer fiel. Dennoch waren auch 1.000 Hektar Kiefernwald betroffen, doch dank der erstaunlichen Resistenz der Kanarischen Kiefern gegen Feuer werden diese wohl schon bald neu austreiben.
Noch während man beim Umweltamt mit der Auswertung des Schadens beschäftigt war, brach am 10. August erneut ein Feuer aus. Diesmal waren die Gemeinden El Tanque, Los Silos, Buenavista und Santiago del Teide betroffen. Etwa 250 Einwohner der Ortschaften Masca, Erjos und Los Carrizales wurden zunächst evakuiert, konnten aber zwei Tage später in ihre Häuser zurückkehren. Auch bei diesem Waldbrand spielte eine Hitzewelle den Brandschutzbrigaden übel mit und erschwerte die Löscharbeiten.
Zur Brandursache ließ das Cabildo lediglich verlauten, es werde von einer Fahrlässigkeit oder Brandstiftung ausgegangen.
Dass bei den drei kleineren Bränden, die am 15. August innerhalb von Stunden in Los Realejos, La Esperanza und Aguamansa ausbrachen, Brandstifter am Werk waren, steht so gut wie außer Frage. Eine hiesige Zeitung schrieb von einer „Brandstifter-Plage“, denn an einen Zufall glaubte zu diesem Zeitpunkt niemand mehr. Wieder waren Hubschrauber und Löschflugzeuge (zwei davon aus Marokko, die auch bei den Löscharbeiten auf La Gomera mitwirkten) im Einsatz. So konnte eine Ausbreitung des Feuers verhindert werden, das in Los Realejos um 3.30 Uhr im Gebiet von Lomo Alto seinen Ursprung hatte und 12 Hektar verbrannte. Um 15.00 Uhr brach bei Las Montañetas in La Esperanza das nächste Feuer aus, das sich auf zwei Hektar begrenzen ließ. Um 17.12 Uhr schlug La Orotava Alarm, als im Gebiet von La Caldera in Aguamansa dicker Rauch aufstieg. Zwei Hektar Waldgebiet fielen diesem Brandherd zum Opfer.
Während sie die Löscharbeiten in Los Realejos mitverfolgte, äußerte die Inselumweltbeauftragte Ana Lupe Mora die Absicht, eine Überwachung der Zufahrten zu bewaldeten Gebieten durch das Militär anzufordern. Schließlich sind es nun Kräfte der verschiedenen Polizeieinheiten und des Zivilschutzes, die an besonders „brenzligen“ Tagen die gefährdeten Bereiche überwachen, um den Feuerteufeln keine Chance zu geben.
La Palma zieht Bilanz
Auf La Palma ziehen die Gemeinden El Paso und Mazo Bilanz der Waldbrände, die zwischen dem 16. und 18. Juli sowie zwischen dem 4. und 8. August auf der Insel wüteten. Die Geschädigten sollen möglichst bald ihre Schadensbilanz der Regionalregierung vorlegen, um die angekündigten Hilfen beantragen zu können.
Im Gebiet von Tacante in El Paso richtete das Feuer Schaden an 11 Häusern an, davon brannte eines vollkommen nieder. In La Sabina bei Mazo waren keine Häuser betroffen, dafür landwirtschaftlich genutzte Felder und Viehbetriebe.
Die Einstellung der Politiker und der Inselbevölkerung nach diesem von Waldbränden gezeichneten Sommer ist klar: „Basta ya“ (es reicht), so lautet der Aufruf, der an alle Pyromane gerichtet ist.
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