Besorgnis in Unternehmerkreisen
In einer Zeit der „wirtschaftlichen Abkühlung“, wie es Verbandspräsident Pedro Suárez auf den Punkt brachte, fand im Kongresszentrum in Adeje die Jahreshauptversammlung des Unternehmerverbands des Südens Teneriffas (CEST) statt. Im Vordergrund stand in diesem Jahr die Sorge der Unternehmer um die Folgen der wirtschaftlichen Rezession.
Um das verlangsamte Wirtschaftswachstum verkraften zu können, seien gemeinsame Anstregnungen des öffentlichen und privaten Sektors nötig, kamen Unternehmer und Vertreter öffentlicher Einrichtungen bei diesem Treffen überein.
Teneriffas Cabildo-Präsident Melchior bezeichnete die derzeitige Wirtschaftslage als „einen Moment der Verlangsamung“ und vermied das Wort Krise. Seiner Ansicht nach bedarf die Inselwirtschaft einer kräftigen Finanzspritze aus öffentlichen Geldern.
Miguel Ángel Santos von der Gemeinde Adeje bat alle Anwesenden, über den 3%igen Urlauberrückgang nachzudenken und erinnerte an die Pläne für die Modernisierung und Erneuerung der touristischen Infrastruktur.
Wenige Tage vor der Versammlung hatte Pedro Suárez, CEST-Präsident und Eigentümer des Bauunternehmens Gomasper, einen Termin beim Präsidenten der Regionalregierung, Paulino Rivero. Nach der Besprechung zeigte sich Suárez recht zuversichtlich und erklärte, Rivero sei bestens unterrichtet und in vielerlei Angelegenheiten gleicher Meinung gewesen. Dabei übte der Präsident des Unternehmerverbandes scharfe Kritik an der Regierung. „Das Parlament ist eine Fabrik, in der Gesetze hergestellt werden, die der Wirtschaft schaden. Wir haben darum gebeten, das derzeitige Modell zu vereinfachen und nicht ständig neue Gesetze zu erlassen, die im Widerspruch zu anderen stehen und nur für Verwirrung sorgen“, erklärte er. Es müsse ein „Katechismus“ für alle geschaffen werden, „damit die Bürger ihre Rechte und Pflichten klar kennen“. Wichtig sei schließlich, dass die Generation, die das Erbe der heutigen Wirtschaft antritt, klare Vorgaben hat und nicht durch zig Gesetze und Verbote bzw. Außnahmeregelungen irregeführt wird.
Besonders ist die Abkühlung der Wirtschaft im Bausektor zu spüren. Die Auftragslage hat sich verschlechtert, was schon im letzten Jahr zahlreiche Entlassungen zur Folge hatte. Bereits im September warnte der Präsident von Teneriffas-Bauunternehmerverband FEPECO: „Die neue Regionalregierung sollte der Lage des Bausektors mehr Aufmerksamkeit schenken, denn dieser steht vor einer ernsten Krise, und es handelt sich schließlich um den Hauptmotor der Inselwirtschaft.“[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]