Santa Cruz fordert schnellere Zuweisung an Familien
Als erste kanarische Stadtverwaltung hat das Ayuntamiento der Inselhauptstadt Santa Cruz von der Kanarenregierung gefordert, jeder Familie, die durch Zwangsräumungen auf der Straße landet, eine Wohnung zuzuweisen.
Einstimmig wurde im Plenum ein Antrag verabschiedet, den die Bürgerbewegung PAH (Plattform der Hypothekgeschädigten) angeregt hat. Dieser verlangt, ein Notfallprozedere einzurichten, nach welchem Zwangsgeräumten direkt eine Sozialwohnung zugewiesen wird, wenn Obdachlosigkeit droht.
Inma Evora von der PAH sieht in dem Beschluss den ersten Schritt, um die Kanarenregierung zu verpflichten, diese Nothilfe zu etablieren. Darüber hinaus erinnerte sie daran, dass die Möglichkeit, Sozialwohnungen direkt an Familien zu vergeben, denen eine Räumung bevorsteht, und zu diesem Zweck ein Reservekontingent an Wohnungen vorzuhalten, bereits in einem Dekret von 2007 vorgesehen ist.
Die anderen Stadt- und Gemeindeverwaltungen haben den Antrag der PAH nicht aufgegriffen, und auch das Kanarenparlament, wo die PAH einen entsprechenden Antrag gestellt hat, reagierte nicht.
Santa Cruz ist ein Pionier, was die Verabschiedung von Schutzmaßnahmen für von Zwangsräumung betroffene Bürger angeht. Zuvor wurde schon ein Maßnahmenbündel verabschiedet, das Räumungen verhindern soll. Doch letztlich werden schon beschlossene Maßnahmen oft erst nach Jahren oder gar nicht in die Tat umgesetzt. Die PAH weist darauf hin, dass nach sechs Jahren mit hohen Zwangsräumungsraten noch immer nicht eine einzige Notfallmaßnahme aktiv eingesetzt wird.
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