Ziegenjagd in Masca


Foto: EFE

Die Anwohner sind empört über die Tötung

Teneriffa – Im Oktober wurde in der Masca-Schlucht eine Maßnahme zur Reduzierung der verwilderten Ziegen durchgeführt, um die Pflanzenwelt des malerischen Barrancos vor deren unkontrollierter Ausbreitung zu schützen. Die Einwohner von Masca waren nicht informiert, und viele reagierten erschrocken und empört auf die Schüsse, die aus der Schlucht heraufdrangen.
Der Nachbarschaftsverein bezeichnete die Vorgehensweise in „Wildwestmanier“ als „deprimierend“. Die Tötung der Tiere sei für viele, vor allem für die älteren Leute, sehr schmerzhaft, weil die Ziege hier seit jeher eine große Bedeutung für das Leben der Menschen hat. Nie zuvor habe man in der Gegend ein Ziegenproblem durch Schüsse gelöst. Seit Jahrhunderten habe man die Tiere durch Zusammentreiben kontrolliert. Im Barranco von Masca hätten immer Ziegen gelebt. Man markierte sie und ließ sie laufen. Später trieb man sie wieder zusammen, und jede Familie nahm ihre Ziegen mit. Der Präsident des Vereins versteht nicht, warum man sich mit den Einwohnern von Masca nicht beraten hat. Ein Naturgebiet könne man nicht von einem klimatisierten Büro aus verwalten, erklärt er und fragt sich, warum kein einziger Mitarbeiter des Landschaftsschutzparkes Teno dort auch lebe.
Die Inselregierung hat mittlerweile beschlossen, die Tiere wieder lebend zu fangen, wozu Gehege geschaffen werden müssen, in denen die Ziegen die vorgeschriebene Quarantänezeit verbringen können.

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