Das Ökomuseum El Tanque bringt dem Besucher mit modernster Technik das Leben der ehemaligen Einwohner einer vom Getreideanbau geprägten Ansiedlung nahe
Teneriffa – Zwei Jahrzehnte, nachdem die Idee zur Umwandlung der baufälligen Siedlung „Partido de Abajo“ zum Ökomuseum von El Tanque entstanden war, wurde Ende Dezember und ohne große Bekanntgabe das letzte Projekt des Konsortiums zur Belebung des Landkreises Isla Baja eröffnet. Das Ökomuseum bringt dem Besucher das ländliche Leben von früher nahe und zwar mit modernster Technik, aber auch mit der Ausstellung typischer Gegenstände von damals.
Das Museum besteht aus drei aufwendig und liebevoll restaurierten Gebäuden vom Anfang des 18. Jahrhunderts, sowie einem weiten Außenbereich. Ein Weg mit Schildern führt den Besucher unter anderem an einem Dreschplatz bzw. Tenne vorbei, wo regelmäßig im Sommer der „Día de la Trilla“ zelebriert und das Getreide gedroschen wird.
Die drei Häuser aus Naturstein bildeten früher den Weiler „Partido de Abajo“. Ihre Einwohner bestellten die Felder dieses „Partido“ (Anbaufläche) und leisteten einen Teil des Ertrages an den Grundherren.
Der Rundweg führt den Besucher durch neun Räume. Im ersten Raum kann man sich anhand von Tafeln und alten Fotografien über „Partido de Abajo“ informieren und wird in jene Zeit zurückversetzt. Im zweiten Raum findet man eine Küche mit den von damals typischen Utensilien, wie einer Handmühle für das Getreide und die Herstellung des „Gofio“, damals das wichtigste Nahrungsmittel der Einheimischen. Im nächsten Saal erfährt der Besucher Näheres über die Menschen, die hier einst von der Landwirtschaft lebten. Eine Videoprojektion vermittelt einen Eindruck vom typischen Tagesablauf der einstigen Bewohner der Siedlung. El Tanque gehörte zu den größten Getreideherstellern der Inseln und versorgte einen bedeutenden Teil der Bevölkerung. Näheres zum Anbau und zu den Nutztieren erfährt man ebenfalls. Die Räume vier und fünf konzentrieren sich auf das Dreschen. Per 3-D-Brille wird man auf den Dreschplatz versetzt, oder man besteigt einen Dreschschlitten, zieht an einem Zügel und wird von Ochsen auf dem Bildschirm „gezogen“. In den Räumen sechs und sieben wird per Infotafeln, Fotografien, Videos und Tonaufnahmen über das Leben der Einwohner berichtet. Ein Teil der Ausstellung ist der Rolle der Frau auf dem Land vorbehalten. Die nächsten Räume sind der Entstehung und Entwicklung des Museums, der Mitwirkung der Bürger und dem Landkreis Isla Baja gewidmet. In einem kleinen Nebenhaus befindet sich ein alter Laden, wo viele Kuriositäten von früher zu entdecken sind.
Das Ökomuseum liegt an der TF-373 im Gemeindegebiet von El Tanque und ist dienstags bis sonntags von 10.30 Uhr bis 17.30 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei, ein Besuch sehr empfehlenswert, auch wegen der wunderschönen Umgebung.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]