Privatkunden, die sich in neun Monaten nicht registriert haben, verlieren ihre Telefonnummer
Das spanische Innenministerium hat Ende Februar eine umfassende Kampagne unter dem Motto „Identifícate“ – „Identifiziere Dich“ – gestartet, mit der die rund 15 Millionen Nutzer von Handy-Prepaidkarten in Spanien identifiziert werden sollen.
Madrid – Grundlage dafür ist das Gesetz „Ley de Conservación de Datos relativos a las Comunicaciones Electrónicas“ von Oktober 2007, nach dem die Mobilfunkunternehmen verpflichtet wurden, innerhalb von zwei Jahren alle Nutzer von Mobiltelefonen eindeutig zu identifizieren. Das Dekret wurde nach den Madrider Anschlägen vom 11. März 2004 verabschiedet, bei denen die Terroristen Mobiltelefone mit anonymen Prepaidkarten als Auslöser der Sprengsätze benutzt hatten.
Die Registrierung wird in den Läden der jeweiligen Telefongesellschaft vorgenommen. Spanische Staatsbürger müssen dabei ihren DNI vorzeigen, Ausländer benötigen die Tarjeta de residencia oder Certificado de registro und Reisepass.
Bisher konnten allerdings nur etwa ein Viertel der rund 20 Millionen im Umlauf befindlichen Prepaid-Karten registriert werden. Die Netzbetreiber klagen über Schwierigkeiten, ihre Kunden zur Registrierung zu bewegen. Per SMS werden die Nutzer aufgefordert, die Identifizierung durchzuführen. Doch vor allem bei den jüngsten Kunden, die meisten davon Minderjährige, scheint diese Maßnahme nicht zu funktionieren.
Ein weiteres Problem haben die zahlreichen virtuellen Netzbetreiber, die ihre Dienstleistungen ausschließlich über das Internet vertreiben und kein Filialnetz haben, über das sich die Kunden registrieren könnten.
Die Telefongesellschaften beschweren sich über die Kosten, die diese Maßnahme für sie bedeute – laut Berechnungen von Movistar, Vodafone und Orange rund 50 Mio. Euro. In diesen Kosten ist auch die Schaffung eines Registers enthalten, das der Polizei die Handy-Verbindungsdaten zur Verfügung stellt.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]
