2012 fielen 30.034 Immobilien wegen geplatzter Hypothekarkredite an die Banken
Die geplatzte Immobilienblase und die Finanzkrise ziehen eine stetige Spur privater Dramen nach sich, weil dadurch Tausende Familien in finanzielle Schieflage kommen und ihre Hypothekenraten nicht mehr zahlen können. Dies führt zu einer Welle von Zwangsräumungen.
Madrid – Bisher gab es dazu keine genauen Zahlen, doch nun hat die Kammer der Grundbuchführer bei allen Grundbuchämtern angefragt und von 934 Ämtern Antwort erhalten, das entspricht 85%. Nach den so ermittelten Daten haben die Banken im Jahr 2012 mindestens 30.034 Häuser und Wohnungen, die als Hauptwohnsitz genutzt wurden, übernommen, weil die Hypotheknehmer in Zahlungsschwierigkeiten geraten waren. Dies entspricht 115 Zwangsräumungen pro Tag.
Die meisten betroffenen Familien verlieren so ihre Bleibe, nur wenige können dort, meist auf Intervention der Stadt- und Gemeindeverwaltungen hin, weiterhin wohnen und eine sogenannte Sozialmiete bezahlen. Diese Möglichkeit wird mittlerweile vom Gesetzgeber immer stärker gefördert, weil damit Obdachlosigkeit vermieden werden kann. In Spanien beruht der Wohnungsmarkt in hohem Maße auf Eigentum, sodass für die vielen geräumten Familien nicht genug Mietwohnraum zur Verfügung steht. Auch für die Banken hat die Sozialmiete Vorteile, da die Immobilie so wenigstens etwas an Rendite abwirft und es bei dem zurzeit herrschenden Überangebot kaum möglich ist, alle Häuser, die den Banken zufallen, schnell zu verkaufen.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]