1,2 Tonnen Kokain auf Segeljacht sichergestellt

Der Segler „Nergha“ wurde auf hoher See abgefangen und in die Marinebasis auf Gran Canaria gebracht. Foto: EFE

Der Segler „Nergha“ wurde auf hoher See abgefangen und in die Marinebasis auf Gran Canaria gebracht. Foto: EFE

Die Ladung hat beim Verkauf auf der Straße einen Wert von fast 40 Millionen Euro

Gran Canaria – Südlich der Kanaren wurde auf hoher See die Segeljacht „Nergha“ von spanischen Sicherheitskräften aufgebracht. An Bord befanden sich 1,2 Tonnen Kokain und fünf Besatzungsmitglieder. Motor und Besegelung des Schiffes waren defekt, sodass der Anti-Drogen-Einsatz gewissermaßen gleichzeitig zu einer Rettungsaktion wurde. Der Segler wurde in die Marinebasis auf Gran Canaria überführt.
Die Drogenladung war für Galicien bestimmt. Außer den fünf Personen nahm die Polizei dort, in Pontevedra, weitere sieben Mitglieder des Drogenringes fest. Weitere Razzien vor Ort sollen folgen.
Zehn der zwölf Festgenommenen sind Spanier, bei den anderen, die sich beide an Bord des Schiffes befanden, handelt es sich um einen Portugiesen und eine Brasilianerin. Auf dem Schiff wurde außerdem ein Mitglied der Organisation angetroffen, das als Führer jener Motorboote polizeibekannt ist, die an der galicischen Küste mit großer Geschwindigkeit Drogenlieferungen entladen. Er fungierte offenbar als Garant der Drogenhändler, dessen Aufgabe es war, zu prüfen, ob die Lieferung der kolumbianischen Lieferanten vollständig war.
Die Polizeioperation, die zur Sicherstellung der 1.200 Kilogramm Kokain im geschätzten Schwarzmarktwert von fast 40 Millionen Euro führte, nahm ihren Anfang im Dezember letzten Jahres und ist eine Zusammenarbeit von Guardia Civil, Policía Nacional, der Zollbehörde und der Spanischen Armada, die das in Las Palmas stationierte Hochsee-Patrouillenboot BAM Rayo zur Unterstützung aussandte.
Die Sicherheitskräfte fanden im Zuge der Ermittlungen heraus, dass die galicischen Kokain-Schmuggler die 16-Meter-Segeljacht „Nergha“ mieten wollten, ein wegen der Stürme auf dem Atlantik eher ungewöhnliches Transportmittel, um die Überfahrt als Urlaubsreise zu tarnen. Zwei Paare nahmen Ende Juli Kurs auf die Azoren, wo sie die Kokainladung von einem Schiff, welches von einer Karibikinsel aus gestartet war, übernahmen. Aufgrund dieser Informationen konnte das Drogentransportschiff schließlich auf dem Atlantik abgefangen werden.

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