1,5 Mio Euro unterschlagen


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Geschäftsführer einer Fabrik in Arafo ist geständig

Teneriffa – Einer der beiden Geschäftsführer einer Fabrik zur Herstellung von Milchprodukten in Arafo hat gestanden, sich in der Zeit von Juni 2018 bis Februar 2019 1,5 Millionen Euro aus dem Firmenvermögen angeeignet zu haben. Der Angestellte, der entlassen wurde, als seine Taten aufflogen, war zu 20% an der Niederlassung beteiligt und zusam- men mit einem weiteren Geschäftsführer zeichnungsberechtigt. Dieser bemerkte seit Beginn des Jahres auffällige Verhaltensweisen seines Kollegen. Unter anderem wurde er, als er wegen einer Geschäftsreise abwesend war, durch die Angestellten informiert, dass sein Kollege während der Arbeitszeit schlief. Er entschied sich deshalb im Februar, Prüfer von der Muttergesellschaft auf dem spanischen Festland hinzuzuziehen, ohne jedoch die Tragweite der Situation zu erahnen.

Schon eine erste oberflächliche Überprüfung brachte Unregelmäßigkeiten ans Licht, wie den Ankauf von Transportfahrzeugen und Rechnungen über sehr hohe Investitionen. Der Verdächtige gab schließlich zu, dass die Mehrzahl dieser Vorgänge nicht real und die Buchführung gefälscht war. Die Summen, die angeblich an einen Zulieferer flossen, landeten tatsächlich auf seinem eigenen Konto. Zunächst sah es so aus, als ob die Unterschlagungen „nur“ eine Größenordnung von 300.000 Euro hätten, doch mittlerweile ist die Schadenssumme auf 1,5 Millionen Euro angewachsen und könnte noch weiter steigen.

Der Mann arbeitete seit 2011 für die Firma und wurde schon ein Jahr später zum Bevollmächtigten ernannt, was ihm große Handlungsfreiheit innerhalb des Unternehmens und Zugang zu allen Bankkonten gab. Zwar musste der zweite Geschäftsführer alles abzeichnen, doch war dessen Vertrauen so groß, dass er sich darauf beschränkte, zu prüfen, ob die Rechnungen, die sich nun als falsch erwiesen haben, von autorisierten Zulieferern stammten.

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