150.000 Kerzen in drei Tagen verkauft


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Teneriffas einzige Kerzenfabrik kam nach dem Stromausfall mit der Produktion kaum nach

Kerzen haben heutzutage eigentlich nur noch an Weihnachten Hochsaison. Über das Jahr dienen sie der stimmungsvollen Beleuchtung romantischer Rendezvous oder als Tischdekoration bei Partys. Demzufolge macht die einzige große Kerzenfabrik Teneriffas – Canaryceras in Güímar – das größte Geschäft eigentlich mit dekorativen Kerzen. Die so genannten normalen Wachskerzen finden nur noch mäßigen Absatz.

Dies änderte sich allerdings schlagartig, als Tropensturm Delta über Teneriffa hinwegfegte und für einen tagelangen Stromausfall in mehreren Gemeinden, darunter auch die Hauptstadt Santa Cruz, sorgte. Tausende Tinerfeños brauchten innerhalb nur weniger Stunden ihren gesamten Vorrat an Kerzen und Teelichtern auf und schwärmten tags darauf aus, um sich neu mit Kerzen einzudecken.

Eugenio Machado, Geschäftsführer von Canaryceras, berichtete, dass seine Fabrik kaum so schnell neue Kerzen produzieren konnte wie sie sie verkaufte. Bis zu 150.000 Kerzen wurden in den ersten drei Tagen des Stromausfalls verkauft.

„Es war sehr stressig, denn die Nachfrage war riesig. Ich musste selbst kistenweise Kerzen in Einkaufszentren verteilen. Einige Kunden kamen zu uns in die Fabrik, um die Ware abzuholen“, berichtete Machado.  Die Kerzenfabrik blieb von dem Sturm erstaunlicherweise nahezu verschont und erlitt nur leichte Schäden am Dach der Industriehalle.

Kerzenfabrik ohne Stromprobleme

Obwohl fast ganz Güímar und viele andere Inselgemeinden tagelang keinen Strom hatten, ging das elektrische Licht in der Kerzenfabrik nur am Tag nach dem Sturm aus. „Danach konnten wir unsere Produktion unter normalen Bedingungen fortsetzen“, so Machado. Reißenden Absatz fanden übrigens in den Tagen nach Delta auch Taschenlampen – besonders solche mit Dynamo, die keine Batterie benötigen – und Gaskocher.

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