20.000 Jahre alte Felszeichnungen entdeckt


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Höhlenmalerei in Kantabrien

Zwei Höhlenforscher des höhlenkundlichen Vereins Club Sabadell haben in einer kleinen Höhle in Kantabrien prähistorische Malereien gefunden, die über 20.000 Jahre alt sein könnten.

Die Höhle trägt den poetischen Namen Aurea und liegt im kantabrischen Bergland unweit der Küste, im Gemeindegebiet Peñarrubia. Aufnahmen, welche die beiden Speläologen dort von ihrem Fund anfertigten und an die wissenschaftliche Verwaltung der prähistorischen Höhlen Kantabriens schickten, erregten sofort die Aufmerksamkeit der Experten, welche die Malerei vor Ort in Augenschein nahmen. Sie untersuchten die mit Eisenoxid angefertigten Fingermalereien und entdeckten in anderen Bereichen der kleinen Höhle Reste weiterer Zeichnungen. Die Malereien sind aus Punkten zusammengesetzt und sind denjenigen ähnlich, welche früher schon in der etwa 25 Kilometer entfernt gelegenen Chufín-Höhle gefunden wurden. Wie diese soll auch die vorgeschichtliche Kunst der Aurea-Höhle älter sein als die Malereien von Altamira, die aus der Blütezeit der Höhlenmalerei stammen, welche vor 17.000 bis 18.000 Jahren begann. 

Nach Einschätzung des Direktors der prähistorischen Höhlen Kantabriens, Roberto Ontañón, sind die Punktzeichnungen der Aurea-Höhle zwischen 20.000 und 28.000 Jahre alt. 

Die Höhle diente aktuell als Unterstand für Ziegen. Niemand bemerkte in all der Zeit, dass sie ein prähistorisches Geheimnis barg. Der Bürgermeister von Peñarrubia, Secundino Caso, freut sich über die Entdeckung und hofft darauf, dass seine Gemeinde von dem zu erwartenden Höhlentourismus profitieren wird. 

Obwohl die Küste Kantabriens mit ihren bisher 65 entdeckten Höhlen mit prähistorischen Zeichnungen geradezu eine Galerie der Höhlenmalerei ist, war bisher in der Umgebung der Aurea-Höhle, der Schlucht La Hermida, nie etwas entdeckt worden. Der jüngste Fund nun bietet einen Anreiz, dieses bisher unberührte Gebiet mit seinen mehreren Hundert Höhlen näher zu untersuchen. Weitere Expeditionen in die Gegend, in Zusammenarbeit mit den Höhlensportlern, welche die Malerei entdeckten, sind schon geplant. 

Die Aurea-Höhle soll schnellstmöglich zum Kulturgut (BIC) erklärt werden. Der Eingang wurde zum Schutz vergittert und eine wissenschaftliche Untersuchung eingeleitet, die unter anderem das Alter der Zeichnungen genauer bestimmen soll. 

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