Ein Artikel von Ottmar Beck (Alltrust AG)
Kann ein regierender Politiker seinen Wählern wirtschaftliches Wohlergehen und ökonomischen Erfolg vorweisen, hat er die größten Chancen, wiedergewählt zu werden.
Das Beispiel Ägypten, dessen Präsidentenwahlen offiziell im September 2011 stattfinden sollen, zeigt deutlich, zu welchen Reaktionen ein Volk fähig ist, wenn die Schere zwischen Arm und Reich zu weit auseinanderklafft und junge Menschen darüber hinaus keine Arbeit finden.
2011 und 2012 stehen weltweit viele wichtige Wahlen an:
2011:
Parlamentswahlen in der Türkei
2011:
Parlamentswahl in Russland
2011:
Wahlen zu sieben Länderparlamenten in Deutschland
2012:
Präsidentenwahl in Russland
2012:
Präsidentenwahl in Mexiko
2012:
Präsidentenwahl in den USA
2012:
Machtübergabe an die nächste Generation in China
Die Politiker all dieser Länder werden ihr Möglichstes tun, um die globale Wirtschaft weiter am Laufen und Wachsen zu halten.
Nach wie vor wird die globale Wirtschaft vom Konsumverhalten der USA bestimmt: Die amerikanischen Konsumenten geben jährlich circa 14 Billionen US-Dollar aus. Das entspricht der Hälfte der globalen Konsumausgaben. Die BRIC-Staaten – Brasilien, Russland, Indien und China – geben zusammen weniger als ein Drittel dieses Betrages aus. Im Moment gilt immer noch der alte Satz: „So wie es dem US-Konsumenten geht, so geht es der Welt.“ Will der amerikanische Präsident 2012 wiedergewählt werden, muss er entweder außenpolitische oder wirtschaftliche Erfolge vorweisen. Deswegen wird sich auch 2011 die Politik des Geldverteilens und der Wirtschaftsankurbelung in den USA fortsetzen. Zur laufenden Beurteilung der Situation sollten Sie auf die „first-time unemployment claims“, die Einzelhandelsumsätze und den Aufbau der Lagerbestände in den entsprechenden US-Statistiken achten.
Chinas Exporte haben sich 2010 von den Rückgängen des Jahres 2009 erholt. Aber für 2011 wird ein erneuter Rückgang erwartet. Energie- und vor allem Nahrungsmittelpreise sind stark gestiegen. Deswegen verlangen die chinesischen Arbeiter bessere Konditionen und eine höhere Bezahlung. Auch 2011 werden die Preise weiter steigen und damit werden auch die Forderungen nach besseren Lebensbedingungen nicht abreißen – was das Exportwachstum weiter beeinträchtigen wird. Bereits jetzt arbeiten einige Hersteller von Billigprodukten mit Verlust. Im Moment fördert die Regierung mit zusätzlichen Ausgaben die chinesische Wirtschaft. Peking geht den sehr schwierigen Weg zwischen einer steil ansteigenden Inflation und einer sich rasch abschwächenden Wirtschaft. Da 2012 in China der Wechsel zur nächsten politischen Führungsgeneration beginnt, suchen chinesische Politiker nach einer Lösung, um die sozialen Konsequenzen sowohl der einen wie der anderen Richtung zu vermeiden. Dies verhindert jede radikale oder mutige wirtschaftliche Entscheidung und die Stabilisierung der Situation wird das Denken bestimmen. Aber China sitzt auch auf einem Vulkan von schlechten Krediten, die in der Boomzeit vergeben wurden. Das wird früher oder später zu einer Bankenkrise führen. Im Resultat braucht China nach wie vor den gesunden amerikanischen Konsumenten – und Amerika braucht die finanzielle Unterstützung Chinas.
Wegen dieser politischen Situation und der wirtschaftlichen Realität erwarten wir für 2011 eine Achterbahnfahrt an den Wertpapiermärkten.
Mehr Informationen?
Haben Sie Interesse? – Sie können bei Herrn Robert Burlon unter der Telefon-Nr.: 922 57 54 96 Näheres erfahren.
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