Die Germania-Pleite und eine Trendwende bei den Urlaubszielen haben zu diesem Rückgang geführt
Kanarische Inseln – Für diese Sommersaison sind 23% bzw. 402.000 Tickets weniger für Flüge zwischen den Kanaren und Deutschland eingeplant als im Sommer 2018. Trotz Brexit bleibt die Zahl der Tickets für Flüge zwischen Großbritannien und dem Archipel stabil. Für Festlandsverbindungen sind sogar knapp 200.000 Tickets mehr vorgesehen. Das geht aus den neuesten Daten von Promotur Turismo de Canarias hervor.
Die Pleite der Airline Germania hat ein Loch in der Anbindung zwischen Deutschland und den Kanarischen Inseln hinterlassen, welches schwer zu füllen sein wird.
Alle Airlines, welche die Kanaren anfliegen, haben 9,9 Millionen Tickets auf regulären Flügen eingeplant, was einem Minus von 2,7% bzw. 278.000 Tickets entspricht.
Der Wegfall von Tickets konzentriert sich auf den deutschen Markt, den zweitwichtigsten für die Inseln. Dort werden zwischen Mai und Ende Oktober knapp 402.000 Tickets bzw. 23% weniger angeboten als noch im letzten Sommer. Dieser bedeutende Rückgang ist nicht nur auf die Einstellung der Flugaktivität von Germania, die 2018 etwa 300.000 Urlauber auf die Kanaren brachte, zurückzuführen, sondern auch auf den Rückgang der Reservierungen der deutschen Touristen auf den Kanaren, die wieder zunehmend Urlaub in der Türkei, Griechenland und Ägypten buchen.
Doch auch der skandinavische Markt weist negative Daten auf. Das liegt zum einen daran, dass Norwegian die Frequenzen reduziert hat, um die Rentabilität zu steigern. Die Fluggesellschaften, die auf dem skandinavischen Markt tätig sind, haben die Zahl der Tickets für Verbindungen mit Schweden um 9.000 (-12%), mit Norwegen um 2.400 (-3%) und mit Finnland um 11.400 (-37%) gekürzt.
Doch gibt es für die Kanaren auch eine gute Nachricht: Die pessimistische Einschätzung über das Verhalten des britischen Marktes, in Aussicht des für Ende März erwarteten Ausscheidens Großbritanniens aus der Europäischen Union, hat sich bislang nicht bewahrheitet. Für diesen Sommer sind 3,2 Millionen Tickets eingeplant, nur 7.500 weniger als im vorigen Sommer, was einem Rückgang von nur 0,2% entspricht.
Darüber hinaus nimmt der nationale Markt wieder an Bedeutung zu. Die Fluggesellschaften werden knapp 3,1 Millionen Tickets auf Verbindungen mit dem Festland anbieten – 195.000 bzw. 7% mehr als im Sommer 2018.
Die wegen ihrer Abhängigkeit vom deutschen und vom skandinavischen Quellmarkt am stärksten vom Ticket-Rückgang betroffenen Inseln sind übrigens Gran Canaria und Fuerteventura. Für Gran Canaria haben die Airlines Slots für 2,6 Millionen Tickets angemeldet
(-238.000 bzw. -8%). Fuerteventura büßt 184.000 Tickets bzw. knapp 13% ein. Auf der anderen Seite verzeichnet Teneriffa einen Anstieg der-Zahl von Tickets um 132.000, davon 60.000 mehr von Großbritannien, auf über 4 Millionen. Lanzarote bliebt bei 1,8 Millionen Tickets, La Palma gewinnt 5% Tickets dazu und verzeichnet insgesamt 140.000 Plätze.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]