247 Millionen Euro Kirchensteuer


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Trotz Krise kaum weniger „katholische“ Steuererklärungen

Die katholische Kirche erfreut sich eines nahezu gleichbleibenden Zuspruchs unter den spanischen Steuerzahlern.

Madrid – Nach Daten, die der Sprecher und Generalsekretär der Spanischen Bischofskonferenz, Juan Antonio Martínez Camino, bekannt gab, machten wieder 7.357.000 Gläubige Anfang des vergangenen Jahres in ihrer Steuererklärung für das Jahr 2011 ein Kreuz für die Zuteilung von 0,7% ihrer steuerlichen Abgaben an die katholische Kirche. Das sind knapp 35% aller einkommensteuerpflichtigen Bürger. Dies bedeutet für die katholische Kirche Einnahmen von 247 Millionen Euro.

Auch wenn die Zahl der „katholischen Steuererklärungen“ bzw. die Höhe der Zuteilung aus dem Einkommensteueraufkommen gegenüber dem Vorjahr leicht zurückgegangen ist, um 0,88% bzw. 1,2 Millionen Euro, so sind die Einnahmen der Kirche aus dieser Quelle doch auch durch die Jahre der Krise hindurch weitgehend stabil geblieben. Vom Jahr 2006 an bis zum Jahr 2010 stieg die Zahl der Steuerpflichtigen, die die Kirchenabgabe ankreuzten, von 6.483.000 auf 7.455.000 an und auch die Einnahmen bewegten sich stabil in der Größenordnung von 250 Millionen Euro.

Seit der Neuregelung der Kirchenabgabe im Januar 2007, wie sie zwischen der damaligen sozialistischen Regierung von Jose Luis Zapatero und dem Vatikan vereinbart wurde, liegt die finanzielle Zuteilung aus dem Einkommensteueraufkommen bei 0,7% der Steuerzahlungen eines jeden katholischen Bürgers, beziehungsweise eines jeden Bürgers, der sich in seiner Steuererklärung als solcher identifiziert, indem er das entsprechende Kästchen ankreuzt. In dem Übereinkommen steht auch, dass der Steuerzahler dadurch, dass er dies tut, weder mehr Steuern zahlen muss noch weniger beim Einkommensteuer-Jahresausgleich zurückerstattet wird. Für den spanischen Steuerzahler bedeutet seine Entscheidung für die Kirchenzuteilung keine finanziellen Opfer. Früher garantierte der spanische Staat der Kirche darüber hinaus noch ein Minimum an Einnahmen, unabhängig von der Entscheidung der einzelnen Steuerzahler, diese Leistung wurde jedoch 2007 abgeschafft.

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