25. November: Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen


© Ayto Santiago del Teide

Protestveranstaltungen auf den Kanaren

Am 25. November fanden in fast allen Gemeinden auf den Inseln Veranstaltungen statt, die die Problematik der häuslichen Gewalt behandelten.

„Nein zu Gewalt an Frauen“ lautete das Motto, das vor dem Hintergrund des jüngsten Vorfalls besondere Bedeutung bekam. Dass häusliche Gewalt auf den Inseln weiterhin ein Thema ist, hatte sich bedauernswerterweise nur wenige Tage zuvor gezeigt. Am 19. November war in Santa Cruz auf Teneriffa eine 32-jährige Frau von ihrem Ehemann erstochen worden.

Auf allen Inseln fanden Protestaktionen statt, in die vor allem auch das junge Publikum – Kinder und Schüler – miteinbezogen wurde. Den Gewalttätern wurde die rote Karte gezeigt und eine Schweigeminute für die Frauen gehalten, die im Laufe dieses Jahres von ihren Partnern oder Ehemännern getötet wurden.

Ruth García, Leiterin der Einheit zur Bekämpfung häuslicher Gewalt auf den Inseln, gab bekannt, dass es auf den Kanaren in diesem Jahr bereits acht Todesopfer infolge häuslicher Gewalt gegeben hat, während es 2009 fünf Fälle waren. García betonte, dass es kein pauschales Täterprofil gebe und die Gewalttäter den verschiedensten sozialen, kulturellen und finanziellen Klassen zuzuordnen sind, ein Faktor, der die Bekämpfung der häuslichen Gewalt so schwierig gestalte. Ein weiterer Punkt, den Ruth García in ihrer Ansprache anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen besonders betonte, war, dass die Mehrzahl der Opfer vor dem fatalen Ereignis keine Anzeige erstattet hatte. Das Schweigen der Opfer sei in den meisten Fällen auf Angst, finanzielle und emotionale Abhängigkeit sowie Einschüchterung durch Drohungen seitens des Gewalttäters zurückzuführen, sagte sie. Deshalb sei es wichtig, alle Frauen aufzurufen, Gewalt im häuslichen Bereich anzuzeigen, denn nur so können juristische, soziale und polizeiliche Maßnahmen ergriffen werden.

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