Das Finanzamt vermutet Geldwäsche
Die spanische Steuerüberwachungsbehörde hat Ermittlungen eingeleitet um festzustellen, warum in Spanien derart viele 500 Euro-Scheine im Umlauf sind. Obwohl ein Großteil der Spanier angibt, noch nie einen 500 Euro-Schein gesehen, geschweige denn besessen zu haben, soll es jüngsten Untersuchungen zufolge an die 100 Millionen dieser Scheine in Spanien geben.
Madrid – Das sind nicht nur mehr als die in Umlauf befindlichen 5 Euro-Scheine, es sind auch etwa 26% aller überhaupt existierenden 500 Euro-Scheine.
Kein Wunder, dass das Finanzamt misstrauisch geworden ist und eine Erklärung finden will. Doch schon jetzt gehen die Ermittler davon aus, dass ein Großteil auf die Schattenwirtschaft zurückzuführen ist, die in Spanien etwa 20% des Bruttoinlandsproduktes darstellt. Insbesondere auf den Immobilienmarkt haben die Ermittler ihr Augenmerk gerichtet, wo das meiste Schwarzgeld zirkulieren soll.
Nach Angaben der Banco de España sind 60% des in Spanien in Umlauf befindlichen Geldes (über 79 Milliarden Euro) 500 Euro-Scheine, zehn Punkte mehr als noch im Vorjahr. Mit Eintritt des Euros im Januar 2002 erhielt der spanische Markt 13 Millionen 500 Euro-Scheine. Diese Anzahl ist innerhalb von nur vier Jahren auf 100 Millionen angestiegen.
Das Finanzamt hat nun die spanische Notenbank aufgefordert, die genau Anzahl an Geldscheinen, die an die verschiedenen Finanzinstitute verteilt werden, mitzuteilen, um so die Spur der 500 Euro-Scheine besser verfolgen zu können.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]