Euronet kooperiert mit der Vermisstenorganisation SOS Desaparecidos
Madrid – Jährlich werden in Spanien um die 10.000 Vermisstenfälle angezeigt. In 92% der Fälle tauchen die verschwundenen Personen wieder auf bzw. kann geklärt werden, was ihnen zugestoßen ist. Doch rund achthundert bleiben spurlos verschwunden, und ihre Angehörigen sind dazu verurteilt, in der Ungewissheit zwischen Hoffen und Bangen zu leben.
Dieser Fälle nimmt sich seit zehn Jahren die Vermisstenorganisation SOS Desaparecidos an, die auf ihrer Website Fotos und Beschreibungen der verschwundenen Personen veröffentlicht und so die Verbreitung der Suchaufrufe fördert.
Nun erhielt die Organisation bei ihrer Mission überraschend Hilfe vonseiten eines Finanzdienstleisters, der die Fotoaufrufe von SOS Desaparecidos seit Kurzem spanienweit auf den Bildschirmen seiner über 3.000 Geldautomaten zeigt.
Mitte des Jahres 2019 hatte sich die Führungsriege des US-amerikanischen Zahlungsdienstleisters Euronet, der in ganz Europa 23.000 Geldautomaten betreibt, mit der Organisation in Verbindung gesetzt und den Vorschlag unterbreitet. Mitte Februar schließlich wurde eine Kooperationsvereinbarung unterschrieben und umgehend in die Tat umgesetzt. Es handelt sich um die erste Initiative dieser Art weltweit.
Wie Joaquín Amills, der Präsident von SOS Desaparecidos, erläuterte, ist es das Ziel der Initiative, dank der Technik „dorthin zu gelangen, wohin die polizeilichen Ermittler nicht gelangen können”. Das Prinzip ist einfach und effektiv. Sowohl die Nutzer der Automaten als auch Passanten können die Fotos und Beschreibungen auf dem Monitor sehen, wo sie rund 2.750 Mal am Tag für einige Zeit eingeblendet werden. Auf diese Weise können, so hofft Amills, Millionen potenzieller Zeugen erreicht werden.