Madrid – Wie angekündigt hat die Polizei am vergangenen Wochenende landesweit verstärkt Verkehrskontrollen durchgeführt, um die Einhaltung der Ausgangssperre durchzusetzen. Man hatte befürchtet, dass viele Spanier, die eine Zweitwohnung besitzen, versuchen würden, das Wochenende dort – am Meer oder in den Bergen – zu verbringen. Nach Angaben der Guardia Civil wurden in dieser Zeit 7.096 Straßenkontrollen durchgeführt. In 3.695 Fällen wurde festgestellt, dass die Fahrer zu ihren Ferienwohnungen unterwegs waren, und es wurden Bußgelder wegen der Verletzung der Ausgangssperre verhängt.
Die häufigsten Ausreden, welche die Beamten zu hören bekamen waren, „ich will Brot besorgen“ und „ich gehe einkaufen“.
Einige versuchen, der Langeweile zu Hause zu entkommen, indem sie sich mit dem Auto, dem Fahrrad oder zu Fuß Dutzende Kilometer weit von ihrem Wohnsitz entfernen, um ihre Brötchen zu kaufen. Oder sie behaupten, nur ein paar hundert Meter entfernt zu wohnen. Wenn die Polizei die Angaben überprüft und sich diese als falsch herausstellen, begleiten die Beamten die Personen zu ihrem richtigen Wohnsitz und erstatten Anzeige. Solche Verstöße können Bußgelder in Höhe von 300 bis 30.000 Euro nach sich ziehen.
Der letzte Pilger
Sogar auf dem Jakobsweg, dem „Camino de Santiago“, auf dem zurzeit wegen des Alarmzustandes keine Pilger unterwegs sind, wurde ein 40-jähriger Mann auf einem Fahrrad aufgegriffen. Er hatte kaum etwas bei sich, weder Gepäck noch Geld, und sprach kaum Spanisch. Er wurde in den nächsten Ort, Lalín in der Provinz Pontevedra, gebracht, wo er durch die Gemeindeverwaltung in einer Herberge untergebracht wurde. Er muss dort bleiben, bis die Ausgangssperre aufgehoben wird. Der Mann war von Frankreich aus aufgebrochen und wurde von der Coronavirus-Epidemie unterwegs überrascht – der letzte Pilger auf dem Camino de Santiago.
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