„30% der illegalen Immigranten sind Asylanwärter“


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Erika Feller, Leiterin der UNHCR-Abteilung für internationalen Flüchtlingsschutz

Angesichts der ausufernden Problematik der illegalen Immigration auf den Kanarischen Inseln besuchte Ende Mai Erika Feller, Leiterin der UNHCR-Ateilung für internationalen Flüchtlingsschutz den Archipel. Das UN-Flüchtlingskommissariat wollte sich davon überzeugen, dass die Flüchtlinge unter menschenwürdigen Bedingungen untergebracht sind und Rechtsbeistand erhalten.

Erika Feller zeigte sich nach ihrem Besuch „zufrieden“ mit den herrschenden Verhältnissen, forderte jedoch eine Verstärkung der juristischen Unterstützung der Illegalen. Ihren Aussagen zufolge erfüllen weniger als 30% der jetzt von der westafrikanischen Küste auf die Inseln gelangenden Einwanderer die Bedingungen, um als Asylanwärter gelten zu können. Die Tatsache, dass sich die Begriffe Flüchtling und Einwanderer immer mehr vermischen, stelle derzeit eines der größten Probleme im Hinblick auf die Immigration dar, so Feller. Für so genannte Wirtschaftsmigranten gebe es in jedem Fall keine andere Lösung, als sie in ihr Heimatland zurückzuschicken.

In diesem Zusammenhang warnte sie jedoch auch davor, das Problem vor allem in den Medien „überzubewerten“. Alarm zu schlagen habe nur zur Folge, dass ein Teil der Gesellschaft die Einwanderer strikt ablehnt. Im Vergleich zu den illegalen Immigranten, die tagtäglich über die Flughäfen und Häfen einwandern, stellten die Flüchtlinge in den „Cayucos“ nur eine Minderheit dar.

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