43-Jähriger ermordet auf Gran Canaria seine Ehefrau mit Messerstichen


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Der Mann, der angeblich unter psychischen Problemen litt, erstach seine Frau und verletzte seinen Sohn und seine Schwiegermutter

Ein schrecklicher Mord hat die Gemeinde Telde auf Gran Canaria erschüttert. In einer ruhigen Wohngegend wurde am 29. November Clara R.S. (42) von ihrem Ehemann Jesús R.S. (43) im Beisein ihrer drei minderjährigen Kinder (15, 10 und 4 Jahre alt) brutal ermordet.

Der mittlerweile inhaftierte Täter erstach sein Opfer mehrfach mit einem großen Messer. Anschließend ging er auf seinen ältesten Sohn und seine Schwiegermutter los und wollte auch sie töten. Mittlerweile hatte jedoch eines der Kinder die Familie benachrichtigt und der Bruder der Ermordeten war in der Wohnung erschienen. Wahrscheinlich haben der Junge und die Großmutter ihm ihr Leben zu verdanken, denn er stellte sich zwischen sie und den Täter. Nach missglückten Ablenkungsmanövern forderte er den Aggressor auf, doch ihn anstelle seiner Mutter und seines Neffen zu töten. Daraufhin flüchtete er aus dem Haus, mit dem Mörder dicht auf den Fersen. Auf der Plaza konnten schließlich mehrere Polizisten den Mann verhaften, der außer sich zu sein schien. Augenzeugen berichteten, dass er laut vor sich hin schimpfend mit einem blutverschmierten Messer in der Hand auf die Straße gerannt sei, barfuß und in kurzen Hosen.

Der Familie nahestehende Quellen berichteten, dass Jesús R.S. seine Frau zuvor nie misshandelt hatte und auch die Familienbeauftragte der Gemeinde bestätigte, dass keine Anzeige vorlag. Dieser Mordfall könne nicht unter der Rubrik Gewalt gegen Frauen abgelegt werden, meint María del Carmen Castellano.

Anscheinend litt der Mörder seit längerer Zeit unter psychischen Problemen und befand sich in ärztlicher Behandlung. Am Tag zuvor soll er einen Selbstmordversuch unternommen haben. Clara R.S. war sehr besorgt um ihren Mann und hatte bereits die Familie über seine Probleme informiert.

Seit Beginn dieses Jahres wurden spanienweit 61 Frauen durch ihre Partner getötet

Auch wenn der Mörder in diesem Fall möglicherweise nicht als typischer Gewälttäter abgestempelt werden kann, handelt es sich doch um einen weiteren Mord einer Frau durch ihren Ehemann. Bis Ende November war die Zahl der in Spanien in diesem Jahr von ihren Ehemännern, Partnern oder Expartnern ermordeten Frauen auf 58 gestiegen.

Wenige Tage vor der Familientragödie auf Gran Canaria hatte sich in Valencia ebenfalls ein fürchterlicher Mord zugetragen. Dort hatte ein Mann seine Lebensgefährtin erstochen und deren vier Monate alte Tochter lebensgefährlich verletzt. Mit diesem Mord waren es bereits 59 Frauen, die im Laufe dieses Jahres von ihren Partnern ermordet worden sind.

In der letzten Novemberwoche ereignete sich dann in Gerona ein weiterer tödlicher Fall von häuslicher Gewalt, und Anfang Dezember tötete in Sevilla ein 21-Jähriger seine 20-jährige Freundin, mit der er einen einjährigen Sohn hatte, mit einem Kopfschuss. Damit stieg die Zahl auf 61.

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