468 Afrikaner kamen in weniger als drei Tagen auf die Inseln


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Kurz vor dem Einsatz der EU Grenzschutzagentur Frontex

Just einen Tag bevor die europäische Grenzschutzagentur Frontex ihren Einsatz auf den Kanarischen Inseln startete, empfing der Archipel fast 300 illegale Einwanderer auf einen Schlag.

In den frühen Morgenstunden am 17. Juli trafen zwei Boote im Süden Teneriffas ein, eines davon in El Médano mit 83 Afrikanern an Bord, das andere mit 77 Menschen in Los Cristianos. In San Sebastián de La Gomera kamen kurze Zeit später weitere Bootsflüchtlinge an; unter den 90 Insassen eines Cayucos waren zwei Minderjährige. Diese Menschen waren nach Auskunft der Guardia Civil in äußerst schlechter Verfassung. Sanitäter des kanarischen Gesundheitsdienstes betreuten die erschöpften Personen, die durch Flüssigkeitsmangel und Unterkühlung völlig geschwächt waren.

Währenddessen traf auf Fuerteventura ein viertes Boot ein, das weitere 45 Menschen an Bord hatte. Darunter waren zwölf Frauen, drei davon schwanger, und sechs Kleinkinder zwischen einem und zwei Jahren.

Nur knapp zwei Tage zuvor waren auf Teneriffa und Fuerteventura Flüchtlingsboote mit 173 Menschen angekommen. Die Boote wurde von dem Küstenüberwachungssystem der spanischen Grenzschützer aufgespürt und in die Inselhäfen gelotst. Einige der Barkassen waren in einem so schlechten Zustand, dass die Polizeibeamten deren Insassen auf das Patrouillenboot umsteigen ließen aus Angst, die alten Kähne könnten noch auf dem Weg in den Hafen sinken.

Frontex

Noch in dieser Woche soll endlich die von der EU zugesagte Kontrollaktion beginnen, die im Dreieck Kapverden-Senegal-Mauretanien stattfinden soll. Patrouillenschiffe, Hubschrauber und ein Überwachungsflugzeug sollten ursprünglich schon ab dem 10. Juli zum Einsatz kommen, die Aktion verzögerte sich jedoch aus verschiedenen Gründen. Der Vizepräsident der Europäischen Kommission und für Justiz, Freiheit und Sicherheit zuständige Kommissar Franco Frattini sicherte dem kanarischen Regierungschef Adán Martín zu, dass der von der EU Grenzschutzagentur Frontex koordinierte Einsatz „noch in der Woche vom 19. Juli, voraussichtlich am 20. Juli“ beginnen werde.

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