Die Tiere wurden in einem unzugänglichen Gebiet an der Nordküste El Hierros freigelassen
El Hierro – Das Umweltamt der Insel El Hierro hat am 20. November eine neue Freilassung von in menschlicher Obhut geschlüpften Rieseneidechsen durchgeführt. 50 stattliche Exemplare der vom Aussterben bedrohten Art Gallotia simonyi wurden in einem nur sehr schwer zugänglichen Gebiet ausgesetzt, in dem es ausreichend pflanzliche Nahrung gibt.
Im Rahmen des Zucht- und Auswilderungsprogramms der Rieseneidechse von El Hierro werden immer wieder Gruppen von Eidechsen an verschiedenen Punkten der Insel ausgewildert. So ist es im Laufe der Jahre gelungen, mehrere Kolonien in den Gebieten Fuga de Gorreta, Roque Chico de Salmor, Punta de Arelmo, Punta de Agache und Punta de Miguel, anzusiedeln.
Die 50 Eidechsen, die in diesem November ausgewildert wurden, vergrößern die Kolonie von Punta de Agache in einem etwa 0,52 Hektar großen Gebiet, wo bereits im Oktober 2013 32 Artgenossen freigelassen wurden. Die 25 männlichen und 25 weiblichen Rieseneidechsen stammen aus den Zuchtjahren 2013 und 2015.
Ausgebildete Seilarbeiter ließen sich die Klippen bei Punta de Agache hinunter, wo sich eine natürliche Auswaschung befindet, in deren Umgebung die Eidechsen ungestört von Menschen und sicher vor ihren größten Feinden, den verwilderten Hauskatzen, leben und sich fortpflanzen können. Die Forscher des Verbands Asociación de Bienestar Ambiental (ABIA) haben bei Expeditionen in dieses Gebiet eine beachtliche Menge an Kot gefunden, was darauf hindeutet, dass sich die Population der 2013 ausgewilderten Exemplare dort gut entwickelt hat.
Doch nicht nur der Auswilderungsprozess an sich gestaltete sich aufwendig; auch die Vorbereitungen waren äußerst umfangreich, und es wurden sämtliche Vorkehrungen getroffen, um das Überleben der Tiere in der freien Wildbahn zu sichern. Die Echsen wurden zuvor diversen tierärztlichen Untersuchungen unterzogen, ge- messen und gewogen. Ihre Ernährung bestand ausschließlich aus den Pflanzen, die sie auch in ihrem neuen Zuhause in der Natur vorfinden, und sie wurden trainiert, um Gefahren wie Raubvögel und Katzen zu erkennen.
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