60% Verluste bei der Honigproduktion


Die kanarischen Imker und ihre Bienen machen schwere Zeiten durch. Foto: EFE

Die Imker rechnen wegen der Trockenheit mit höchstens 7 oder 8 Tonnen. Im Vorjahr waren es 15 Tonnen

Teneriffa – Pablo José Pestano Gabino, der Präsident des Imkerverbandes von Teneriffa (Apiten), rechnet damit, dass die Imker der Insel in diesem Jahr wegen der Trockenheit herbe Verluste von bis zu 60% gegenüber 2018 werden hinnehmen müssen. Schon seit vier Jahren laufe es nicht gut, doch 2019 sei es besonders schlimm. Man erwarte eine noch schlechtere Ernte als 2018, die auch schon kaum der Rede wert gewesen sei.

Normalerweise müsste um diese Zeit schon der Teideginster-Honig (Miel de Retama) entnommen werden, doch es sei praktisch nichts da. Das Ausbleiben von Regen und Schnee habe erhebliche negative Auswirkungen auf die Imkerei.

2018 wurden 15 Tonnen Honig mit Herkunftsnachweis (Denominación de Origen) abgefüllt, in 2019 hoffen die Imker mit viel Glück noch 7 bis 8 Tonnen ernten zu können. Ein echtes Desaster. In normalen Jahren werden auf Teneriffa um die 90 Tonnen Honig produziert, in sehr guten Jahren bis zu 130 Tonnen.

Wie Pestano erläutert, habe man im Januar und Februar mit Hitzewellen und hohen Temperaturen zu kämpfen gehabt, was die Bienenvölker und auch die Blüte der Pflanzen sehr durcheinander gebracht habe, sodass letztere nicht mehr zum Lebenszyklus der Bienen gepasst habe. Die Blüte sei zurzeit sehr kurz und zeitlich verschoben. Dies schwäche die Bienen, mache sie anfällig für Krankheiten.

Für einen gesunden Bienenstock sei der Pollen das Wichtigste, und dafür gäbe es kaum einen Ersatz, den man zufüttern könne. Er sei eine wichtige Proteinquelle und sei unverzichtbar, damit sich die Bienen reproduzieren könnten. Wenn es wenig Pollen gibt, sterben aus Nahrungsmangel mehr Bienen als neue schlüpfen. Man versuche nun die verloren gegangenen Bienenstöcke wieder zu bevölkern. Die große Anstrengung dieser Jahre gelte nicht so sehr der Produktion von Honig sondern der Erhaltung des Bestandes.

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