8 seltene Rochen- und Haiarten leben nahe dem Stadtstrand Las Canteras

Ein Schmetterlingsrochen am Grunde der Bucht von Las Canteras Foto: Alberto Navarro

Ein Schmetterlingsrochen am Grunde der Bucht von Las Canteras Foto: Alberto Navarro

Die Forscher waren überrascht, diese sehr scheuen und sensiblen Spezies vor der Küste von Las Palmas anzutreffen

Gran Canaria – In der unterseeischen Landschaft der Bucht, in der sich der Stadtstrand von Las Palmas befindet, leben mindestens acht verschiedene seltene Hai- und Rochenarten. Dies geht aus einer dreijährigen Studie der Universität Las Palmas (ULPGC) unter der Leitung von Fernando Tuya hervor, die kürzlich im Wissenschaftsmagazin „Regional Studies in Marine Science“ veröffentlicht wurde.
Die Arbeit entstand aus einer Zusammenarbeit der Forschungsgruppe IU-ECOAQUA mit Maite Asensio und Alberto Navarro von dem privaten Unternehmen für Ökotourismus „Snorkelling Experience“. Sie stellten Informationen über die wöchentlichen Sichtungen der verschiedenen Spezies aus 187 Tauchgängen in der Zeit von Oktober 2015 bis Oktober 2018 zur Verfügung.
Fernando Tuya zufolge ist es erstaunlich, dass sich diese sehr sensiblen Arten in diesem Meeresgebiet, das stark von menschlicher Aktivität beansprucht ist, aufhalten. Den Grund dafür sieht der Wissenschaftler darin, dass es sich bei dem Gebiet vor Las Canteras um das einzige große halbgeschlossene Küstenareal der Insel handelt. Die gesamte restliche Küste von Gran Canaria ist von Steilküsten und Stränden geprägt, die den großen Strömungen und dem Seegang ausgesetzt sind.
Das Gebiet vor Las Canteras dagegen ist laut Tuya bedeckt mit üppiger Meeresvegetation, die vielen verschiedenen Arten Schutz und Lebensraum bietet.
Insgesamt wertete die Studie 190 Sichtungen aus. Die meistbeobachtete Spezies war der Schmetterlingsrochen (Gymnura altavela), der 69 Mal gesehen wurde. Der Runde Stechrochen (Taeniura grabata) wurde 66 Mal gesichtet, der Engelhai (Squatina squatina) 21 Mal, der Stechrochen (Dasyatis pastinaca) sowie der Gewöhnliche Adlerrochen (Myliobatis aquila) je 14 Mal, der Glatte Hammerhai (Sphyrna zygaena) 4 Mal und je einmal wurden der Gestreifte Adlerrochen (Aetomylaeus bovinus) und der Marmor-Zitterrochen (Torpedo marmorata) angetroffen. Von fünf der acht Arten waren auch Jungtiere zu beobachten. Die meisten Sichtungen ereigneten sich zur Nachtzeit, wenn die menschliche Präsenz und Aktivität sehr gering ist.

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