80 Bootsflüchtlinge innerhalb von zwei Tagen


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Zwei Cayucos auf Gran Canaria angekommen

Während sich die Flüchtlingskrise in Europa weiter zuspitzt, sind auch auf den Kanarischen Inseln in den vergangenen Wochen wieder Bootsflüchtlinge aus Afrika eingetroffen.

Am 22. September schleppte ein Schiff der Seenotrettung ein Boot mit 48 Afrikanern an Bord in den Hafen von Arguineguín auf Gran Canaria. Das Fischerboot war angeblich einen Tag zuvor bei Kap Bojador in der Westsahara in See gestochen. Vom kanarischen Küstenschutz wurde das Boot 30 Meilen südlich von Gran Canaria gesichtet. An Bord waren auch fünf Minderjährige und zwei Frauen. Drei der illegalen Einwanderer, die an Bord dieses Cayucos die Insel erreichten, mussten aufgrund ihres besorgniserregenden Gesundheitszustands in einem medizinischen Zentrum betreut werden.

Nur zwei Tage später erreichte ein weiteres Flüchtlingsboot Gran Canaria. Drei Meilen vor Mogán sichtete die Küstenwache das Boot, in dem 32 Personen gezählt wurden, darunter zwei Frauen und ein Minderjähriger. Die Flüchtlinge, die von der Erschöpfung gezeichnet waren, wurden an Bord des Seenotrettungskreuzers genommen. Sie hatten ihre Reise von Guinea Bissau aus angetreten und waren zwischen zehn und zwölf Tagen unterwegs. 

Allein im Laufe dieses Jahres sind mehr Bootsflüchtlinge aus Afrika auf den Kanarischen Inseln angekommen als in den letzten vier Jahren zusammen, und Hilfsorganisationen befürchten, dass die Zahl bis Jahresende weiter steigen wird. 

In den letzten Jahren ist die Zahl der Armutsflüchtlinge aus Afrika, die in kaum seetauglichen Booten die Kanarischen Inseln erreichen, stetig weniger geworden. Die kanarische Flüchtlingskrise erreichte 2006 mit 39.180 Bootsflüchtlingen aus Afrika ihren Höhepunkt. Bis 2010 wurde ein konstanter Rückgang verzeichnet. Seither steigen die Zahlen allerdings wieder an. Laut Daten des spanischen Innenministeriums kamen in den Jahren 2011 bis 2014 jeweils 340, 173, 196 und 296 Bootsfüchtlinge auf den Inseln an. Zwischen Januar und September 2015 kamen bereits mehr als 340 illegale Immigranten an.

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