80% weniger Verkehrstote

Bei einem Verkehrsunfall, der sich Ende Juni in Redondela, Vigo, ereignete, kam ein Motorradfahrer ums Leben. Foto: EFE

Bei einem Verkehrsunfall, der sich Ende Juni in Redondela, Vigo, ereignete, kam ein Motorradfahrer ums Leben. Foto: EFE

Ein Buch der Mapfre-Stiftung zeichnet den Weg der letzten 30 Jahre zu mehr Verkehrssicherheit in Spanien nach

Madrid – Auf Spaniens Straßen ist die Anzahl der Verkehrstoten in den vergangenen Jahrzehnten drastisch zurückgegangen. Im Jahr 1989 waren im ganzen Land 9.344 Todesopfer zu beklagen. In den darauffolgenden dreißig Jahren ist es gelungen, diese Zahl um über 80% auf 1.755 zu senken.

In einem Buch mit dem Titel „Del infinito a cero – Así lo hicimos“ (Von unendlich auf null – So haben wir es gemacht), herausgegeben von der Stiftung Fundación Mapfre, zeichnen insgesamt fünfzig Experten den Weg zu diesem Erfolg nach. Außerdem wird ein höheres Ziel formuliert, das durch die Mapfre-Stiftung schon im Jahr 2015 vorgeschlagen wurde: Null Verkehrstote in den Städten bis 2030 und auf dem Lande bis 2050.

Dem Buch zufolge befand sich Spanien im Jahr 2020 hinter Schweden, Malta und Dänemark an vierter Stelle unter den europäischen Ländern mit den wenigsten Verkehrstoten. Die meisten Todesopfer wiesen Rumänien, Litauen, Bulgarien und Polen auf.

Die spanischen autonomen Regionen, welche ihre Verkehrstoten in den vergangenen drei Jahrzehnten am stärksten reduzieren konnten, sind Asturien mit 88%, Castilla-La Mancha und Castilla y León mit 87%, Kantabrien mit 84%, das Baskenland mit 83% und Galicien mit 82%. Die Autonomie mit der geringsten Reduzierung ist Madrid mit 76%.

Die Fachleute, welche Beiträge zu dem Buch verfasst haben, nennen als Faktoren für diese Erfolge, das an den Führerschein geknüpfte Strafpunktesystem, welches im Jahr 2005 eingeführt wurde, sowie die Verbesserung des Straßennetzes, der Fahrzeugtechnologie und der Verkehrserziehung.

Der Innenminister Fernando Grande-Marlaska, der ein Vorwort zu dem Buch geschrieben hat, fügte hinzu, dass der Erfolg der spanischen Verkehrssicherheitspolitik auf einem gewachsenen allgemeinen Bewusstsein darüber basiere, dass das Sterben auf den Straßen „nicht zu tolerieren“ sei. Doch das Ziel sei erst erreicht, wenn es keine Toten und Schwerverletzten mehr auf den Straßen gebe.

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