In der EU gehört Spanien zu den Staaten, die finanziell am stärksten eingreifen mussten
Madrid – Das Kartellamt hat im Rahmen einer umfangreichen Studie die staatliche Unterstützung des über lange Zeit kriselnden Finanzsektors unter die Lupe genommen. Dabei kam ans Licht, dass Spanien zwischen 2008 und 2014 knapp 8,5% des Bruttoinlandsproduktes (BIP) zur Rettung bzw. Sanierung der Banken und Sparkassen verwendet hat.
In den sechs Krisenjahren wurden im gesamten EU-Gebiet 642 Milliarden Euro an Staatshilfen für den Finanzsektor aufgebracht. Die meisten staatlichen Hilfen wurden den Banken in Deutschland und in Großbritannien zuteil, direkt gefolgt von Spanien mit einem Aufwand von 96 Milliarden Euro. In diesem Betrag enthalten sind die Hilfen aus dem Bankenrettungsfonds (FROB), der die Spanien zugestandenen Gelder aus dem Europäischen Stabilitätsmechanismus verwaltet, und aus dem Depotsicherungsfonds (FGD), die sich insgesamt auf knapp 61,0 Milliarden Euro belaufen (FROB: 53,5 Milliarden Euro, FGD: 7,5 Milliarden Euro).
Aus dem Bericht des Kartellamts geht weiterhin hervor, dass der Staat bislang 4,4% der erteilten finanziellen Unterstützung zurückerlangen konnte. Die Wettbewerbshüter gehen davon aus, dass der Finanzsektor kurz- bis mittelfristig einen Anteil von 9% erstatten wird. Hierbei hält es das Kartellamt für ratsam, dass sich der Staat nicht allzu schnell aus dem Finanzsektor zurückzieht, also beispielsweise die Anteile veräußert.
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