Der spanische Staat erkennt die erschwerten Bedingungen auf den Kanaren an
Madrid/Kanarische Inseln – Am 11. September haben Fernando Clavijo, Regionalpräsident der Kanaren, und Fátima Báñez, Ministerin für Arbeit und Sozialversicherung, in Madrid ein Abkommen über den „Plan der Arbeit der Kanaren“ (PIEC) unterzeichnet. Mit diesem Abkommen hat der Staat offiziell die besonderen Charakteristiken des kanarischen Arbeitsmarktes anerkannt und infolge der inselbedingten Nachteile 42 Millionen Euro extra zur Verbesserung der Einsetzbarkeit der arbeitslosen Einwohner zugesagt. Davon stammen 17,85 Millionen Euro aus europäischen Fonds.
Der besondere Zuschuss ist auf den Nachteilen des kanarischen Archipels für den Arbeitsmarkt und die arbeitende Bevölkerung begründet: Die Inselcharakteristik, die Entfernung zum Festland, die Abgeschiedenheit, das Fehlen natürlicher Ressourcen, die Orografie, die eingeschränkte Fläche und der Naturschutz, die allesamt zusätzliche Kosten erfordern und den Arbeitsmarkt einschränken.
Mit dem Bonus plant Cristina Valido, Leiterin der Ressorts Arbeit, Sozialpolitik und Wohnen, die seit Längerem vorgesehenen Aktionen umzusetzen. Dazu gehören insbesondere Projekte in Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen Sozialdiensten, um besonders schwer zu vermittelnde und sozial gefährdete Einwohner auf dem Arbeitsmarkt unterzubringen. Neben der Schaffung von Arbeitsplätzen und der Senkung der Arbeitslosenquote zielen die Aktionen im Einzelnen auf die Fortbildung oder Umschulung der Arbeitslosen und eine bessere Anpassung an die konkreten Erfordernisse des Arbeitsmarktes ab. Dazu gehören die Senkung der hohen Jugend- und Langzeitarbeitslosigkeit, die Förderung einer höheren Frauenquote, die Unterstützung der vom sozialen Ausschluss Gefährdeten und die Förderung der Selbstständigkeit.
Auch kamen der Staat und die Kanarenregierung in einem weiteren Abkommen überein, die Zusammenarbeit im Kampf gegen die Schwarzarbeit zu stärken. Die Zahl der Inspektoren für Arbeit und Sozialversicherung soll um 32 erhöht werden, um die Kontrollen auszubauen. Auf diese Weise sollen der illegale Wettbewerb, die Schutzlosigkeit der illegal Arbeitenden und die Hinterziehung von Sozialversicherungsabgaben bekämpft werden.
Ministerin Fátima Báñez gab bekannt, dass auf den Kanarischen Inseln seit 2012 etwa 23.500 nicht gemeldete, illegale Beschäftigungen, 326 fiktive Firmen und über 22.000 angebliche zeitlich befristete Arbeitsverträge aufgedeckt worden seien.
Insgesamt lobte Báñez die „gute Arbeit“ der kanarischen Regionalregierung, die stets bemüht sei, die gefährdeten Bevölkerungsgruppen umzuschulen und bestmöglich auf dem Arbeitsmarkt zu platzieren. Auf den Kanaren sei es gelungen, 120.000 der während der Krise zerstörten Arbeitsplätze wieder zur Verfügung zu stellen.
Regionalpräsident Fernando Clavijo nahm das Lob der Ministerin auf und gab bekannt, dass die Quote der langfristigen Arbeitsverträge auf den Kanaren höher sei als der spanische Durchschnitt. Demnach handele es sich bei 12,8% der neuen Arbeitsverhältnisse um Beschäftigungen langfristiger Natur; der spanische Durchschnitt liege vier Prozentpunkte darunter.
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