Waldbrand auf Gran Canaria


Der gestern gegen 14.00 Uhr bei Tejeda ausgebrochene Waldbrand, der sich innerhalb kürzester Zeit über 2.000 Hektar ausbreitete und dessen Flammen bis zu 25 m hochschlugen, hat fünf Gemeinden getroffen: Tejeda, San Mateo, Telde, San Bartolomé de Tirajana und Santa Lucía de Tirajana. Foto: EFE

Das aggressive Feuer breitete sich in kürzester Zeit über 2.000 Hektar aus

Gran Canaria – Der schwere Waldbrand, gegen den derzeit auf Gran Canaria mit allen Mitteln angekämpft wird, brach gestern um 13.47 Uhr beim Kreisverkehr vor Tejeda im Gebiet von La Degollada aus. Aufgrund der ungünstigen Windverhältnisse nahm das Feuer schnell an Stärke und Geschwindigkeit zu und erreichte nach nur anderthalb Stunden den Parador von Tejeda.

Die Flammen breiteten sich, angefacht von Windstößen mit einer Geschwindigkeit von über 25 km/h und Temperaturen von über 30 Grad Celius, rasend schnell in Richtung Nordosten aus. Regionalpräsident Fernando Clavijo erklärte, den kanarischen Brandbekämpfern sei eine solch schnelle Ausbreitung der Flammen bislang nicht begegnet. Zuerst konzentrierten die Brandbekämpfer ihre Kräfte auf die Nordostfront, um insbesondere aus der Luft zu verhindern, dass sich der Brand auf ein zerklüftetes Gebiet ausweiten würde, in dem viele vereinzelte Häuser stehen und eine erhebliche Gefährdung von Menschenleben zu erwarten wäre, sowie um ein Vordringen bis nach Valleseco zu unterbinden. Gleichzeitig entstanden weitere Brandherde, beispielsweise bei La Culata in der Nähe des Roque Nublo, sodass die Brandbekämpfung, auch weil der Wind seine Richtung änderte, in kürzester Zeit auf die südöstliche Front des Waldbrandes konzentriert wurde. Es galt, das Vordringen der Flammen bis Santa Lucía und Telde zu verhindern.

Die Sicherheitskräfte evakuierten die Bevölkerung der Gemeinde Tejeda sowie mehrerer kleiner Ortschaften auch in anderen Gemeinden wie San Mateo und Santa Lucía. Mehrere hundert Personen wurden in den Sporthallen von San Mateo bzw. Telde untergebracht. Sämtliche Zufahrtsstraßen zu den Berggipfeln wurden gesperrt. Heute fällt der Unterricht in Tejeda aus. Die Bevölkerung und die Urlauber wurden angehalten, sich nicht dem Inselinneren zu nähern und sich nicht unnötig in Gefahr zu bringen.

Am Nachmittag waren bereits rund 300 Brandbekämpfer, neun Löschhubschrauber und ein Löschflugzeug im Einsatz. An der Eindämmung der Flammen beteiligen sich das Cabildo, die Regionalregierung, die verschiedenen Polizeikörper, die Feuerwehr auch von anderen Inseln sowie die militärische Notfalleinheit UME.

Trotz dieses Großaufgebotes konnte sich der aggressive Waldbrand mit Flammen von bis zu 25 m Höhe bis nachts auf 2.000 Hektar ausbreiten. Zu diesem Zeitpunkt waren fünf Gemeinden betroffen: Tejeda, San Mateo, Telde, San Bartolomé de Tirajana und Santa Lucía de Tirajana.

Dank der unermüdlichen Arbeit der Brandbekämpfer, die die ganze Nacht über die Ausbreitung des Waldbrandes zu stoppen und die Flammen einzudämmen suchten, sowie der günstigen Wetterverhältnisse mit Regen und Temperaturabfall konnte dem sich ausbreitenden Brand Einhalt geboten werden. Trotzdem musste die Einsatzleitung heute morgen mitteilen, der Brand sei noch nicht unter Kontrolle.

Allerdings konnten am Morgen die Einwohner mehrerer Ortschaften in ihre Häuser zurückkehren. Der rechtzeitig evakuierte Parador von Tejeda weist insbesondere im Außenbereich Schäden auf. Das Umweltressort geht davon aus, dass der Rot-Kreuz-Posten von Cruz de Tejeda vollständig ausgebrannt ist. Viele Hektar Pinienwald sind bereits verbrannt. Noch sind keine weiteren Details über das Ausmaß der Schäden bekannt gegeben worden. Personen wurden bislang nicht verletzt.

Heute stehen die Wetteraussichten günstig, denn es wurde Regen und niedrigere Temperaturen angesagt.

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