Waldbrand von Gran Canaria unter Kontrolle


Verbrannte Berggipfel und -hänge bei Tejeda. Foto: GOBIERNO DE CANARIAS / EFE

Eine Person kam ums Leben. 2.800 Hektar wurden verbrannt

Gran Canaria – Gran Canaria kann endlich aufatmen, denn Samstagmittag wurde der schwere Waldbrand unter Kontrolle gebracht. Es werden jedoch noch einige Tage vergehen, bis das Feuer komplett gelöscht sein wird. Die Regionalregierung bereitet ein Dekret über Soforthilfen für die Betroffenen vor.

Nachdem am Freitagmorgen die Behörden einen neuen Brandherd bei Llanos de la Pez gemeldet hatten und die Brandbekämpfer zum Teil auf diese Stelle konzentriert wurden, stabilisierte sich die Lage Freitagnacht. Auch dank der für die Brandbekämpfer günstigen Wetterverhältnisse mit erheblich geringeren Windstärken als am Vortag konnten am Samstagmorgen die Sektoren Tejeda, Taidia und Arínez unter Kontrolle gebracht werden. In Llanos de la Pez (Tejeda), Cazadores (Telde) und Cueva Grande-Camaretas (San Mateo) stabilisierte sich die Lage.

Samstagmittag kam dann die ersehnte Meldung der Kanarenregierung, die bekannt gab, dass der schwere Waldbrand, der am Mittwoch innerhalb von vier Stunden 1.000 Hektar verwüstet hatte und als äußerst bösartig eingestuft wurde, also mit einem Potenzial, bis zu 14.000 Hektar zu vernichten, unter Kontrolle gebracht worden war. Die Gefahrenstufe wurde von 2 auf 1 gesenkt, sodass die militärische Notfalleinheit UME abziehen und die Löscharbeiten der Inselverwaltung übertragen werden konnten. Die zuständige Ressortleiterin Nieves Lady Barreto gab bekannt, die Löscharbeiten würden noch Tage andauern. Eine Person sei ums Leben gekommen. 2.800 Hektar Pinienwald und Vegetation in niedrigen Hanglagen seien verbrannt worden.

Nachdem die 60-jährige Schwedin Carin Birgitta Ostman am Mittwoch von ihren Nachbarn als vermisst gemeldet und die Suche aufgenommen worden war, stießen die Einsatzkräfte am Freitagvormittag auf eine tote Person in der Nähe des Hauses der Schwedin. In der Nähe fand man die Überreste von Schafen. Alles deutet darauf hin, dass Ostman, die seit 20 Jahren auf der Finca lebte und bei ihren Nachbarn sehr beliebt war, bei dem Versuch ums Leben kam, ihre Tiere vor der Feuersbrunst zu retten. Ihre zwei in Österreich lebenden Kinder wurden informiert. Anhand ihrer DNA wollen die Ermittler die Identität der toten Person verifizieren.

Polizeibeamte vor dem Haus von Carin Birgitta Ostman EFE

Am Sonntagmorgen lebten die Flammen bei Camaretas erneut auf, doch innerhalb einer Stunde war das Feuer kontrolliert. Die Behörden beruhigten die Bevölkerung, zu diesem Zeitpunkt sei die Existenz vereinzelter Flammen und glühenden Materials normal.

Derweil kündigte das Staatssekretariat für Tourismus die Restaurierung des Parador de Tejeda an, dessen älterer Flügel stark in Mitleidenschaft gezogen wurde und dessen Außenbereiche verbrannt sind.

Der Parador von Tejeda soll laut Staatssekretariat für Tourismus „so schnell wie möglich“ restauriert werden. Foto: GOBIERNO DE CANARIAS / EFE

Die Zufahrtsstraßen sind mittlerweile wieder freigegeben und es wurden bereits Besucher in Tejeda gesehen.

Die Zugangsstraßen ins Inselinnere wurden wieder freigegeben. Die Regionalregierung hat jedoch davor gewarnt, verbranntes Gebiet zu betreten. Noch ist der Waldbrand nicht komplett gelöscht. Foto: GOBIERNO DE CANARIAS / EFE

Die Ermittler für Brandursachen haben sich ans Werk gemacht und den Punkt lokalisiert, an dem das Feuer ausgebrochen ist, und zwar an der Straße nach Tejeda. Eine natürliche Ursache wird ausgeschlossen. Die Ermittler gehen von fahrlässiger oder vorsätzlicher Brandstiftung aus. Land- oder forstwirtschaftliche Maschinen, die bei fahrlässiger Brandstiftung oftmals die Ursache darstellen, wurden nicht gefunden.

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