Obiangs Umfeld verdiente mit


Teodoro Obiang, der Präsident von Äquatorialguinea, regiert das Land seit 1979. Foto: EFE

Generale und Verwandte des Präsidenten von Äquatorialguinea erhielten Provisionen für die Waffengeschäfte

Madrid – Hohe Beamte der äquatorialguineischen und der ukrainischen Regierung haben mutmaßlich Provisionen in Millionenhöhe kassiert, weil sie den Kauf von militärischen Gütern, Waffen sowie Kampfhubschraubern und -schiffen durch das afrikanische Land begünstigten. Dies geht aus einem Bericht der kanarischen Kriminalpolizei hervor. Vladimir Kokorev, mutmaßlich ein Strohmann des Präsidenten von Äquatorialguinea, Teodoro Obiang, soll die Provisionen an die Politiker und Berater aus dem Umfeld des Präsidenten ausgezahlt haben, damit dieser den Kauf genehmigte.

Das spanisch-russische Ehepaar Vladimir und Julia Kokorev, im bürgerlichen Leben ein Geschichtslehrer und eine Journalistin, waren unter anderem Geschäftsführer der Firma Kalunga, die 1998 in der Steueroase Panama gegründet wurde und sich angeblich dem Bau von Schiffen in Äquatorialguinea widmete, tatsächlich aber Gelder für den Obiang-Klan gewaschen haben soll. Ihnen und ihren beiden Söhnen wird Waffenhandel, Geldwäsche und Steuerhinterziehung zur Last gelegt. Die Eheleute samt Sohn Igor wurden im Jahr 2015 in Panama festgenommen, an Spanien ausgeliefert und im Gefängnis Juan Grande auf Gran Canaria in Untersuchungshaft genommen. Später kamen die Ehefrau und der Sohn unter Auflagen frei.

Zu den Empfängern der von Vladimir Kokorev ausgezahlten Provisionen gehören u.a. der Schwiegersohn von Teodoro Obiang, Fausto Abeso Fuma, der zurzeit Luftfahrtminister in Äquatorialguinea ist. Ebenso Agustín Ndong Ona, Brigadegeneral und Generalinspekteur der Streitkräfte, und Hassan Hachem, ein persönlicher Berater Obiangs. In der Ukraine, wo die fraglichen Waffen und das Kriegsgerät erworben wurden, sollen Tereshenko Yuri Fedorovich, ein mutmaßliches Mitglied des ukrainischen Auslandsgeheimdienstes, und der Funktionär Vladimir B. Evdokimov profitiert haben.

Der Ankauf von mehreren Kampfhubschraubern M1-24 aus der Ukraine in den Jahren 2001 bis 2007, mitsamt der dazugehörigen Söldner-Besatzung und Munition, bestehend aus Raketen und Streubomben, soll zeitgleich mit einem Putschversuch gegen Obiang stattgefunden haben.

Viele dieser Informationen hat die spanische Polizei Dokumenten und Verträgen auf verschiedenen Datenträgern entnommen, die sie bei Haussuchungen in Immobilien in Madrid und auf Gran Canaria sichergestellt hat, welche die Kokorevs mutmaßlich für Präsident Obiang und seine Familie in Spanien unter ihren eigenen Namen erworben hatten.

Allein die „Vermittlung“ Kokorevs beim Kauf zweier Helikopter verursachte für die Staatskasse Äquatorialguineas Mehr­kosten von über 44% auf den realen Kaufpreis. Nach den sichergestellten Unterlagen wurden sie für drei Millionen Euro in der Ukraine erworben und für 5,3 Millionen Euro an Äquatorialguinea weiterverkauft.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]

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