Tierschutzskandal in der Schweinemast


Zwei belgische Supermärkte nehmen nach Tierschutz-Sendung die Produkte von „El Pozo“ aus den Regalen

Brüssel/Alhama de Murcia – Eine Aktion der Tierschutzorganisation Animal Equality hat unangenehme Folgen für den spanischen Fleisch- und Wurstwarenhersteller „El Pozo“. In der Mastanlage eines Zulieferers in Murcia wurden Videos von Schweineställen mit zum Teil schwerkranken und verendeten Tieren aufgenommen und im Februar in der Fernsehsendung „Salvados“ des TV-Senders La Sexta ausgestrahlt.

Aufgrund des daraus resultierenden Skandals haben die beiden belgischen Supermarktketten, Delhaize und Colruyt, beschlossen, die Produkte von „El Pozo“ aus den Regalen zu nehmen und die Einkäufe bei diesem Unternehmen auszusetzen. Nach eingehender Untersuchung der Vorwürfe soll entschieden werden, ob die beiden Supermarktketten, die zu den größten Belgiens gehören, die Geschäftsbeziehungen zu „El Pozo“ ganz abbrechen. Delhaize bietet denjenigen Kunden, die dies wünschen, sogar die Möglichkeit, bereits gekaufte Artikel der Marke zurückzugeben.

Neben Verkaufseinbußen drohen „El Pozo“ vor allem Imageverluste, die auch auf andere europäische Länder übergreifen könnten. Die belgischen Medien haben die Anschuldigungen wegen Tierquälerei aufgegriffen und die Videos von Animal Equality ausgestrahlt. Gleiches geschah auch in Deutschland und Großbritannien.

Nachdem das Video bekannt wurde, das Schweinepferche zeigt, in denen schwerkranke, sterbende und verendete Tiere dahinvegetieren und einige der Schweine sogar beginnen, ihre Artgenossen aufzufressen, erklärte das Unternehmen, dass diese Tiere niemals in die Produktionskette gelangen könnten. Die Kontrollen, die gesetzlich und auch durch die Firma selbst vorgeschrieben seien, würden dies nicht zulassen

Neun Tage, nachdem die Bilder der Tierschutzorganisation ausgestrahlt wurden und einen Tag, nachdem die beiden belgischen Supermarktketten die Produkte aus den Regalen genommen haben, hat „El Pozo“ die Öffentlichkeit darüber informiert, dass die Geschäftsbeziehungen zu dem Mastbetrieb, in dem die Aufnahmen gefilmt worden waren, abgebrochen wurden. Das spanische Fleischverarbeitungsunternehmen rechnet nicht mit nennenswerten Umsatzeinbußen, denn die Verkäufe über die beiden belgischen Discounter machen nur 0,5% des Gesamtumsatzes aus. Doch angesichts der Möglichkeit, dass weitere Supermärkte nachziehen, will das Unternehmen jeden Zweifel an seiner Arbeitsweise ausräumen. Darüber hinaus hat „El Pozo“ eine Reihe von Maßnahmen angekündigt, die ähnliche Vorfälle in Zukunft verhindern sollen.

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