260 Hektar Pinienwald und Gestrüpp wurden bereits von den Flammen zerstört
Teneriffa – Auf Teneriffa wütete seit Sonntagabend, dem 8. April, der erste Waldbrand des Jahres. Ein Anrufer meldete den Brand gegen 20.50 Uhr. Das Feuer, das sich im Laufe der Nacht und des folgenden Tages ausbreitete und nicht unter Kontrolle zu bekommen war, ging von einem Brandherd in der Umgebung der Mondlandschaft – Paisaje Lunar – im Gemeindegebiet von Granadilla aus. Die Wetterverhältnisse mit mäßigem bis starkem Wind, begünstigten die Ausbreitung und erschwerten den Löscheinheiten die Arbeit. Ein weiteres Hindernis bei der Bekämpfung der Flammen stellt die Orografie in diesem Inselgebiet dar.
Am frühen Abend des 9. April erstatteten Verantwortliche der Inselverwaltung in einer Pressekonferenz Bericht und bedauerten, dass das Feuer weiterhin nicht unter Kontrolle sei. Trotz des Einsatzes von vier Löschhubschraubern und zahlreichen Löschfahrzeugen am Boden, wütete der Brand weiter und das Feuer drang immer weiter nach Osten vor.
Teneriffas Cabildo-Präsident Carlos Alonso wies auf die Schwierigkeiten hin, denen sich die mehr als 120 Löschkräfte gegenübersehen, die zur Bekämpfung des Feuers im Einsatz sind. Die Inselverwaltung hatte noch am 9. April die Unterstützung der Katastropheneinsatztruppe des Militärs (Unidad Militar de Emergencias, UME) gefordert. Die Orografie und der Wind erschwerten die Arbeiten enorm, erklärte Alonso weiter. Gleichzeitig bestätigte er, dass bis zu diesem Zeitpunkt keine Personenschäden zu beklagen sind.
Der Leiter des Umweltamtes der Insel, José Antonio Valbuena, fügte den Worten des Inselpräsidenten hinzu, dass an der Ostseite des Brandes die zerklüftete Landschaft mit steil abfallenden Abhängen den Einsatz der Löscheinheiten am Boden nahezu unmöglich macht und sogar die Hubschrauber Schwierigkeiten haben, dieses Gebiet zu erreichen. Experten hätten für die effektive Bekämpfung des Feuers aus der Luft Löschflugzeuge empfohlen. Da diese von ihren Standorten aus rund 24 Stunden brauchen, um die Insel zu erreichen, habe man beim Umweltministerium umgehend deren Einsatz beantragt.
Unterdessen wurden am 10. April die Löscharbeiten mit Hubschraubern fortgesetzt. Gegen Mittag wurde von der Gemeindeverwaltung Granadilla bekannt gegeben, dass das Feuer mittlerweile 260 Hektar Pinienwald und Gestrüpp vernichtet und einen Umfang von 7,8 Kilometern erreicht hat. Während die Westseite des Brandes bei Vilaflor mittlerweile unter Kontrolle gebracht werden konnte, sei das Feuer auf der Ostseite Richtung Arico noch immer außer Kontrolle, so der Bericht weiter.
Die Waldbrandursache ist noch unklar. Die Experten gehen jedoch fest davon aus, dass menschliches Handeln zu dem Brand geführt hat. José María Sánchez, einer der leitenden Fachkräfte bei der Brandbekämpfung, vermutete Fahrlässigkeit oder eine Unachtsamkeit als Ursache. Klar sei, so Sánchez, dass keinerlei Wetterphänomene wie ein Gewitter dafür verantwortlich sein können.
Bei Redaktionsschluss am Dienstag wurde weiter gegen die Flammen gekämpft, die noch immer nicht unter Kontrolle waren.
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