4.600 Studienanwärter mussten Teile der Universitätszugangsprüfung wiederholen
Madrid – Bei den Zugangsprüfungen zur Universität hat es in Extremadura eine Panne gegeben, die dazu geführt hat, dass rund 4.600 Studienanwärter das Examen wiederholen mussten. Diese Prüfung, die nach dem Abiturabschluss und vor dem Zulassungsantrag für einen Universitätsstudiengang abgelegt wird, muss von allen zukünftigen Studenten bestanden werden. Früher hieß dieses Examen „Selectividad“ heute EBAU (Evaluación de Bachillerato para el Acceso a la Universidad).
Die Fragen für die Prüfung am Mittwoch, dem 6. Juni waren in einen „blinden“, also für die Öffentlichkeit theoretisch nicht zugänglichen Bereich des Datenverarbeitungssystems der Universität Extremadura hochgeladen worden. Doch aus noch ungeklärten Gründen gab es mehrere unberechtigte Zugriffe darauf. Eine anonyme E-Mail machte die Universitätsleitung auf die „undichte Stelle“ aufmerksam, und auch die System-Administratoren der Universität bemerkten das Problem – jedoch erst, als die Examen vom Mittwoch schon geschrieben waren. Es wurden 14 unberechtigte Zugriffe festgestellt. Die Universitätsleitung sah sich gezwungen, die Prüfungen für ungültig zu erklären und einen Wiederholungstermin für die darauffolgende Woche anzusetzen, da die Ergebnisse sonst juristisch anfechtbar gewesen wären. Die Staatsanwaltschaft Ba- dajoz ermittelt nun wegen mutmaßlichen Geheimnisverrats.
Die Prüflinge traf die Wiederholung des Examens schwer, denn die Vorbereitungszeit für das EBAU ist für alle eine belastende Zeit. Vom Prüfungsergebnis hängt für viele ab, ob sie ihr Wunschfach studieren können und wie sich ihre Zukunft gestalten wird. Etliche, die mit dem Gefühl aus der Prüfung gegangen waren, es sei gut für sie gelaufen, befürchteten beim zweiten Anlauf eine Verschlechterung. So kam es zu Protesten und Demonstrationen, mit denen sich die Abiturienten gegen eine Wiederholung zu wehren versuchten.
Aufgrund der Ereignisse sag- te König Felipe VI. seine Teilnahme an der Abschlussveranstaltung eines Kongresses an der Universität Cáceres ab, um zu vermeiden, dass seine Anwesenheit die internen Angelegenheiten der Universität beeinflussen könnte.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]