Spanien will für die Erstellung des Projektes fünf Millionen Euro beisteuern
Bislang war es um das Fortschreiten der Planung von Teneriffas lang angekündigtem Tren del Sur äußerst zäh bestellt. Jetzt aber könnte es auf einmal ganz schnell gehen. Noch vor diesem Sommer soll nämlich die Übereinkunft zwischen der spanischen Regierung und Teneriffas Inselverwaltung zum Bau der Zugstrecke unterzeichnet werden, die Santa Cruz de Tenerife mit dem Süden der Insel verbinden wird.
Das jedenfalls bestätigte der spanische Minister für Bauwesen und Verkehr, José Blanco, im Mai der kanarischen CC-Abgeordneten in Madrid, Ana Oramas. In diesem Zusammenhang ließ Blanco auch verlauten, dass die Formalisierung von Gran Canarias Zugplänen hingegen noch bis Herbst warten müsse, weil „Teneriffa einfach schneller war“.
Oramas wies den Bauminister bei dieser Gelegenheit darauf hin, dass die entsprechende Übereinkunft so schnell wie möglich abgesegnet werden müsse, ansonsten sei es unmöglich, die fünf Millionen Euro, die der Staat zur Erstellung des Bauprojektes beisteuern will, noch in diesem Jahr in das Projekt einfließen zu lassen.
Blanco ließ diesbezüglich durchblicken, dass ja im Juli ohnehin ein Kanaren-Besuch von Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero auf dem Programm stünde, um Anti-Krisen-Maßnahmen mit der kanarischen Regierung abzustimmen. Bei diesem Anlass, so deutete der Minister an, finde sich bestimmt die Gelegenheit zur Unterzeichnung des Abkommens.
Für die kanarischen Behörden steht fest, dass sich die nationale Regierung finanziell im Hinblick auf die Zugpläne der Insel mindestens ebenso entschieden und großzügig einbringen muss, wie sie es beispielsweise im Fall Málaga und Sevilla getan hat. Doch bislang reagierte Madrid äußerst zögerlich auf die kanarischen Bestrebungen. Umso erfreuter äußern sich nun Teneriffas Behörden über die Zusage, dass noch vor diesem Sommer eine erste schriftliche Verpflichtung seitens der Zentralregierung unterzeichnet werden soll. „Wenn es nach uns ginge, würden wir noch heute unterschreiben“, erklärte Cabildo-Chef Ricardo Melchior, für den die Verwirklichung der beiden auf Teneriffa geplanten Zugstrecken – Tren del Sur zuerst und später auch Tren del Norte – von großer Bedeutung für die Zukunft der Insel ist. Dementsprechend werde die Inselverwaltung schon jetzt intensiv an der Ausarbeitung des Zugprojektes arbeiten, noch bevor das Abkommen mit Madrid unterzeichnet ist.
Die Strecke in Zahlen
Die Strecke wird insgesamt 80 km lang sein, von denen 22,1 km durch Tunnel und 8,3 über Viadukte verlaufen werden. Über 60% der Strecke liegen also überirdisch und werden durch neun Tunnelabschnitte, zwölf „überdachte Tunnelabschnitte“ und 33 Viadukte vervollständigt.
Der Zug wird eine maximale Geschwindigkeit von 220 km/h erreichen, allerdings nur auf dem Streckenabschnitt zwischen den Haltestellen „Candelaria“ und „San Isidro“. Damit handelt es sich bei dem Tren um eine Art Mischung aus Nahverkehrs- und Hochgeschwindigkeitszug. Die Fahrtdauer zwischen Santa Cruz und Playa Las Américas wird 45 Minuten betragen. Von Santa Cruz bis Añaza dauert die Fahrt nur sechs Minuten.
Pro Zug sollen zwischen 350 und 400 Fahrgäste transportiert werden können, und zu Stoßzeiten soll alle 15 Minuten ein Zug fahren.
Die Werkstätten und Garagen der Zug-Flotte werden in einem neuen Industriegebiet in der Gemeinde Fasnia eingerichtet.
Das Projekt verfügt über ein Gesamtbudget von 1,8 Milliarden Euro und wird voraussichtlich 1.000 Arbeitsplätze schaffen.
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