Forscher der Klinik La Candelaria und des ITER stellen Zusammenhänge zwischen dem Genom und verschiedenen Krankheiten her
Teneriffa – Wissenschaftler der Forschungsabteilung des Hospital Universitario Nuestra Señora de Candelaria (HUNSC) und des Instituto de Energías Renovables de Tenerife (ITER) haben die bisher umfänglichste Analyse kanarischer DNA durchgeführt. Das Ziel der Studie war es, Verbindungen zwischen dem Genom der heutigen kanarischen Bevölkerung und verschiedenen Krankheiten, die auf den Kanaren überdurchschnittlich häufig vorkommen, zu entdecken.
Die Ergebnisse dieser Forschungsarbeit wurden im vergangenen Dezember in der Fachzeitschrift „Molecular Biology and Evolution“ der Oxford University Press, einer der einflussreichsten Publikationen im Bereich der Genetik, veröffentlicht.
In ihrer dreijährigen Arbeit analysierten die Wissenschaftler mittels DNA-Chips und der Technik der massenhaften Sequenzierung das gesamte Genom von 400 erwachsenen Frauen und Männern von La Palma, El Hierro, La Gomera, Teneriffa, Gran Canaria, Lanzarote und Fuerteventura, deren vier Großeltern alle auf derselben Insel geboren wurden.
Diese Informationen wurden mit schon vorhandenen Daten aus dem European Nucleotide Archive (ENA) über die kanarischen Ureinwohner abgeglichen.
Die Untersuchung bestätigte, dass die kanarische DNA eine ganz eigene Genetik aufweist, die durch verschiedene Faktoren, wie die geografische Isolation der Inseln, die Anpassung an die Lebensbedingungen im Archipel und die historische Vermischung der aus Nordafrika stammenden Ureinwohner mit Europäern und Schwarzafrikanern, entstand.
Es wird davon ausgegangen, dass die letzte große Vermischung vor ungefähr 450 Jahren stattfand und im gesamten Archipel zu beobachten ist.
Dieses besondere genetische Erbe kann das Vorherrschen von Genvarianten erklären, die mit verschiedenen komplexen Erkrankungen wie Diabetes, Asthma oder Allergien in Zusammenhang stehen, Krankheiten also, die in der kanarischen Bevölkerung gehäuft vorkommen.
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