Wie der Phönix aus der Asche


© EFE

Wiederaufbau des Bischofspalais in La Laguna wird rund 6 Millionen Euro kosten

Zwei Jahre wird es mindestens dauern, bis Teneriffas Bischofssitz, das ehemalige Palais Salazar, in La Laguna wieder aufgebaut ist. Am 23. Januar entstand durch einen Kurzschluss ein Feuer, das das historische Gebäude fast vollständig zerstörte. Nachdem die Kanarische Kommission für Kulturerbe den Zustand des Gebäudes als „ruinös“ beurteilte und auch die beauftragten Architekten eine Zerstörung zu 90% meldeten, wurde nach einer kurzen Beratung beschlossen, das Palais in seiner ursprünglichen Form wieder aufzubauen.

Dieses Vorhaben werde zwar lange dauern und kostspielig sein – es wird mit Ausgaben in Höhe von etwa sechs Millionen Euro gerechnet –, in architektonischer Hinsicht jedoch sei es durchaus durchführbar, bestimmten die Architekten. Das wertvolle Tea-Holz von den kanarischen Kiefern, das für den Wiederaufbau benötigt wird, soll aus den Wäldern von Arico auf Teneriffa und Garafía auf La Palma kommen. Dort soll demnächst eine entsprechende Zahl Kiefern gefällt werden.

Solidaritätserklärungen

und Spenden

Bereits wenige Tage nach dem verheerenden Brand häuften sich die Solidaritätserklärungen in Worten und Taten. Die Tageszeitung El Día eröffnete gemeinsam mit der Unternehmensgruppe Cointe ein Spendenkonto, auf das bis Redaktionsschluss knapp 282.000 Euro eingegangen waren. Auf einem anderen Spendenkonto wurden über 360.000 Euro gesammelt, und viele Gemeinden Teneriffas beraten noch über die Höhe ihres Beitrages zur Restaurierung des Bischofspalastes. Die Elektrizitätsgesellschaft Unelco, deren  Präsident Ángel Ferrera in Begleitung von Teneriffas Bischof das zerstörte Gebäude besichtigte, bot ebenfalls Hilfe für den Wiederaufbau des historischen Bauwerks an. Hinzu kommt die Versicherungssumme von schätzungsweise 1,5 Millionen Euro.

Viel kritisiert wurde während der letzten Wochen die Fahrlässigkeit, ein solch wertvolles und durch den Holzanteil der Struktur hochgradig brandgefährdetes Gebäude nicht mit einem zumindest standardmäßigen Brandschutzsystem auszustatten. Auch Teneriffas Bischof Bernardo Álvarez musste zugeben, dass man im Nachhinein immer schlauer ist. „Wir können das Geschehene nicht mehr rückgängig machen, aber für die Zukunft vorbeugen. Aus dem Brand des Bischofssitzes sollten wir die Lehre ziehen, dass die historischen Gebäude La Lagunas, die zum Weltkulturerbe erklärt sind, unbedingt durch moderne Brandschutzanlagen geschützt werden müssen“, sagte er in einem Interview.

Das kleine Wunder

Im Innenhof des Bischofspalais geschah am Tag der Brandkatastrophe ein „kleines Wunder“. Fast alle Pflanzen überlebten den Brand und auch die Fische, die den Brunnen der Madonna von Candelaria bewohnen, blieben tatsächlich unversehrt. Und dies, obwohl ganz in ihrer Nähe während des Feuers Temperaturen von über 300 Grad herrschten. Dies erwähnte in einer Pressekonferenz auch der Architekt José Miguel Márquez Zárate. „Dies ist zweifellos ein Zeichen der Hoffnung und des Lebens“, sinnierte er.

Den Goldfischen ist ihr Zuhause geblieben. Der Bischof jedoch musste umziehen. Er nahm das Angebot von Ordensschwestern aus La Laguna an, die ihm eine kleine Wohnung zur Verfügung stellten.

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