Häusliche Gewalt: Ex-Partner gestand die Tat
Am 20. Februar erschütterte ein schreckliches Gewaltverbrechen Teneriffa. Im Stadtteil Los Gladiolos in Santa Cruz wurde die 35-jährige Guacimara, Mutter von zwei Kindern im Alter von fünf und sieben Jahren, von ihrem Ex-Partner erstochen. Das Paar hatte sich vor zwei Jahren nach einer fast zwanzig Jahre währenden Beziehung getrennt.
Guacimara war Sozialarbeiterin in der Psychiatrie-Klinik von Santa Cruz. Nach ihrer Trennung von José (42), den sie schon im Alter von 15 Jahren kennengelernt hatte, war sie mit den Kindern bei ihrer Mutter im Wohnblock Nr. 13 in Los Gladiolos eingezogen, bei der auch eine ihrer Schwestern wohnte. Am 20. Februar wollte sie, wie an jedem Wochentag, ihre Kinder zur Schule bringen und anschließend zur Arbeit gehen. Als sie gegen 7.30 Uhr die Wohnungstür öffnete, stürzte sich ihr Ex-Partner, der offenbar im Treppenhaus gewartet hatte, mit einem Messer auf sie und stach wiederholt auf sie ein. Die Kinder wurden Augenzeugen der Tragödie und alarmierten durch ihre Schreie die Großmutter, die ihrer Tochter noch zu Hilfe kommen wollte, vom mutmaßlichen Täter aber mit einem Tritt in den Magen außer Gefecht gesetzt wurde.
Wenige Augenblicke später begegnete José beim Verlassen des Wohnblocks einem Straßenkehrer, der ihn anscheinend seit Jahren kannte. Dieser berichtete später, dass er völlig entspannt und ohne Anzeichen von Nervosität an ihm vorbeigegangen sei und erklärt hätte: „Ich habe sie gerade umgebracht.“ Danach begab sich der mutmaßliche Täter direkt zur nächsten Polizeistelle, um sich zu stellen und den Beamten auch zu gestehen, dass er das Messer in den Aufzugsschacht geworfen hätte. Dort stellten es die Ermittler kurze Zeit später sicher.
Unterdessen versuchte ein Nachbar noch verzweifelt, Guacimara am Leben zu halten, bis der Krankenwagen eintraf, doch sie überlebte die brutale Attacke nicht.
Bestürzte Nachbarn berichten, dass es keine Vorzeichen für die grauenhafte Tat gegeben habe. Das Paar war vorher nie durch Streitereien oder Aggressionen aufgefallen. Ganz im Gegenteil wären die beiden scheinbar normal miteinander umgegangen. Der Vater hatte die Kinder des Öfteren von der Schule abgeholt oder war mit ihnen in den Park gegangen.
Eine Freundin des Täters berichtete jedoch von einer psychischen Störung. José soll nach der Trennung eine bipolare affektive Störung diagnostiziert worden sein, wegen der er auch in psychiatrischer Behandlung war. Danach war er arbeitslos. In letzter Zeit soll er nach Auskunft dieser Freundin einen deprimierten Eindruck gemacht und fast nur „auf der Plaza rumgehangen“ haben.
Nach einer ersten Anhörung vor Gericht wurde José ins Gefängnis gebracht.
Guacimara ist das erste Opfer häuslicher Gewalt in diesem Jahr auf den Kanaren. Im vergangenen Jahr wurden auf den Inseln 46 Frauen durch ihre Ehemänner oder Ex-Partner getötet, die niedrigste Opferzahl seit 2003.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]