Hohe Waldbrandgefahr


Die diesjährige Waldbrandschutzkampagne legt einen Schwerpunkt auf Vorsorgemaßnahmen wie die Beseitigung von Gestrüpp. Foto: Cabildo La Palma

Mehrere Hundert Einsatzkräfte sind auf La Palma und La Gomera in Alarmbereitschaft

La Palma/La Gomera – Nachdem die Inselverwaltungen von Teneriffa und Gran Canaria Mitte Juni ihre diesjährigen Waldbrandschutzkampagnen vorgestellt hatten (das Wochenblatt berichtete), folgten nun auch die Cabildos der ebenfalls bewaldeten und somit dem Waldbrandrisiko ausgesetzten Inseln La Palma und La Gomera.

Auf La Palma hat die Waldbrandsaison offiziell am 17. Juni begonnen und dauert bis 13. Oktober. In dieser Zeit werden vom Umweltressort im Cabildo nicht nur die Brandschutzeinheiten verstärkt, sondern auch die technischen Mittel. 66 zusätzliche Einsatzkräfte werden die 81 Brandschutzmitarbeiter des Cabildos unterstützen. Außerdem wurden für die brandgefährliche Zeit 15 weitere Fahrer für die Löschfahrzeuge unter Vertrag genommen. Auch das Umweltpersonal wird während des Sommers aufgestockt.

Im Ernstfall sind 245 Einsatzkräfte des Cabildos für die Bekämpfung der Flammen bereit, die bei Bedarf von Kollegen vom regionalen Umweltamt, des Nationalparks Caldera de Taburiente und der Freiwilligen Feuerwehr Palma unterstützt werden. Auch die jeweils 55 Einsatzkräfte des Militärs, die auf Teneriffa und Gran Canaria stationiert sind, können angefordert werden. Für die Feuerbekämpfung aus der Luft stehen drei Hubschrauber zur Verfügung, die auf der Insel stationiert sind. Ein dritter Hubschrauber, der auf Teneriffa seinen Standort hat, kann angefordert werden.

Bei der Präsentation der Kampagne am 17. Juni betonte der amtierende Cabildo-Präsident Anselmo Pestana, die Wichtigkeit der Prävention. Vorsorgemaßnahmen wie die Beseitigung von Gestrüpp rund um Häuser, die in bewaldeten Gebieten liegen, seien extrem wichtig. Zwischen Baumkronen sollte ein Mindestabstand von drei Metern liegen und Äste, die Hausdächer berühren, unbedingt entfernt werden. Bezüglich der Ursache für Waldbrände ist die Bevölkerung zur Umsicht und Vorsicht aufgerufen; insbesondere bei der Nutzung von Kreissägen und anderen Werkzeugmaschinen mit Funkenbildung, beim Abbrennen von Stoppelfeldern und bei Feuerwerk – vor allem bei extremer Hitze und Wind. Leider, so Pestana, müsse auch immer wieder auf die Gefahr von brennenden Zigarettenkippen aufmerksam gemacht werden, die bedauerlicherweise immer noch oft auf der Straße landen.

Der Verantwortliche der Waldbrandschutzkampagne auf La Palma, Miguel Ángel Morcuende, schätzte im Gespräch mit der Zeitung El Día das Waldbrandrisiko in diesem Sommer sehr hoch ein. Höchste Gefahr herrsche, wenn die sogenannte „30er Regel“ eintrete, sprich, wenn Temperaturen von 30 Grad erreicht werden, die Windgeschwindigkeit bei mehr als 30 km/h liegt und gleichzeitig die Luftfeuchtigkeit auf 30% sinkt.

Am 20. Juni wurde auch auf La Gomera die Waldbrandschutzkampagne vorgestellt. 204 Einsatzkräfte und 22 Löschfahrzeuge sind auf der Insel in Alarmbereitschaft. Die Kampagne endet auf der Insel am 31. Oktober. Ein Verantwortlicher der Inselverwaltung wies auf die erhöhte Waldbrandgefahr durch die Wetterverhältnisse der vergangenen Monate hin. Angesichts der wahrlich brenzligen Lage seien bereits Verbote für das Abbrennen von Feldern und Gestrüpp sowie für die Nutzung der Grillstellen in den Freizeitgebieten erlassen worden.

Ein Hubschrauber und ein Löschflugzeug auf La Gomera

Auf La Gomera sind ein Löschhubschrauber und ein Löschflugzeug stationiert, die bei Bedarf auch von anderen Inseln angefordert werden können.

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