Wasserknappheit bereits zum Beginn des Sommers


Der Stausee von El Atazar, der größte der autonomen Region Madrid, führte bereits im Juni nur sehr wenig Wasser. Foto: EFE

Der Sommer soll sehr heiß und trocken werden

Madrid – Rubén del Campo, Sprecher der Wetterbehörde Aemet, hat auf einer Pressekonferenz über die Wetterprognosen für den Sommer informiert. Demnach herrsche in Spanien bereits vor der besonders heißen Jahreszeit in vielen Bereichen des Landes eine erhebliche Trockenheit. Dies sei besonders der Fall im Westen und Norden der Iberischen Halbinsel – Galicien, Biskaya, Burgos, Huesca, Kastilien und León, Madrid, Kastilien-La Mancha, Extremadura, Andalusien – und in einem Teil der Kanarischen Inseln.

Laut del Campo sei der Herbst 2017 und ein Teil des Winters 2017/2018 sehr trocken gewesen. Darauf sei ein extrem regenreicher Frühling 2018, ein normaler Sommer und ein regenreicher Herbst gefolgt. Dann sei jedoch Schluss gewesen mit dem Wasser-Überfluss.

Das hydrologische Jahr, das vom 1. Oktober eines Jahres bis zum 30. September des Folgejahres andauere, habe bis zum 13. Juni 15% weniger Regen gebracht, womit es bislang zu den trockensten des Jahrhunderts gehöre.

Die ersten Monate des Jahres 2019 seien besonders regenarm gewesen. Zwischen dem 1. Januar und dem 13. Juni habe es 25% weniger geregnet als gewöhnlich. Es gäbe Gebiete im Westen, auf den Kanaren und auf den Balearen sowie im Nordosten, wo über 50% weniger Regen gefallen sei.

Der Experte erklärte, dass es sich bei der Trockenheit um eine Konstante des spanischen Klimas handele. In den 40er-Jahren sei der Terminus „hartnäckige Trockenheit“ eingeführt worden. In den 80er-Jahren habe es eine „brutale“ Trockenzeit gegeben. In den 90er-Jahren habe es ebenfalls einen Regenmangel gegeben. Auch 2017 sei hart gewesen, so del Campo. Der Trockenheit würden gewöhnlich sintflutartige Regenfälle folgen, was ebenfalls negative Folgen mit sich bringe.

Die Trockenheit sei immer da gewesen. Anders sähe es mit der Temperatur aus, die „klar nach oben“ gehen würde, was, gepaart mit der Trockenheit, die Lage sehr verkomplizieren würde.

Hohe Brandgefahr

Laut dem Wetterexperten werde die Trockenheit den Sommer über anhalten. Nur über den September bestehe Unklarheit. Es handele sich grundsätzlich um einen schwer einschätzbaren Monat.

Die Meteorologin Beatriz Hervella erklärte, die Aemet gehe von einem heißen Sommer aus. Auf der Iberischen Halbinsel und auf den Balearen liege die Temperatur durchschnittlich um 0,5 Grad über dem üblichen Wert, in einigen Gebieten von Kastilien und León sogar bis zu einem Grad über dem üblichen Wert.

Rubén del Campo warnte vor den Folgen der Trockenheit, insbesondere der Zunahme des „natürlichen Brennstoffes“ in Feld und Wald, die, gepaart mit den hohen Temperaturen, zu einer „komplizierten Brandsaison“ führen könnten. Ende März habe es schon mehr Brände als üblicherweise im ganzen Jahr gegeben, erklärte er.

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